Int. Fußball

Bosnien: Geplantes Testspiel in Russland "verschoben"

Spiel sollte im November in St. Petersburg stattfinden

Rückzieher in Bosnien: Geplantes Freundschaftsspiel in Russland "verschoben"

Er wollte nicht gegen Russland spielen und muss das nun auch nicht tun: Edin Dzeko.

Er wollte nicht gegen Russland spielen und muss das nun auch nicht tun: Edin Dzeko. IMAGO/Marco Canoniero

Groß war die Aufregung in Bosnien, als Anfang September bekannt geworden war, dass es erstmals seit der russischen Invasion in die Ukraine zu einem Länderspiel zwischen einer europäischen Mannschaft und Russland kommen sollte. Landesweit hagelte es Kritik gegen die Entscheidung des bosnischen Verbandes NS/FS BiH, der sich darauf berufen hatte, dass weder UEFA noch FIFA Freundschaftsspiele gegen die russische Nationalmannschaft untersagen würden. 

"Ich bin gegen die Austragung dieses Spiels, solange unschuldige Menschen sterben", hatte Edin Dzeko, Kapitän, Rekord-Nationalspieler und -Torschütze (126 Länderspiele, 64 Tore) erklärt und äußerte den Wunsch, dass "wir uns mit den Menschen in der Ukraine solidarisieren". Auch innerhalb des Verbandes gab es kritische Stimmen. So hatte Vize-Präsident Irfan Duric erklärt, dass das "nicht die beste Option für Bosnien" gewesen sein.

Mittelfeldmann Miralem Pjanic (108 Länderspiele, 18 Tore) zeigte sich sprachlos. "Dafür habe ich keine Worte", so der 32-Jährige, der zugleich betonte, dass er für das Spiel nicht zur Verfügung stehen würde. Widerstand gab es auch von Anel Ahmedhodzic (Sheffield United), dessen Einsatz für das Länderspiel ebenfalls mehr als nur in Frage stand.

Umdenken beim NS/FS BiH

Auch aus der Hauptstadt Sarajevo gab es Kritik, so drohte Bürgermeisterin Benjamina Karic, jedwede Zusammenarbeit mit dem Verband zu beenden - das hätte dann wohl auch Auswirkungen auf die Nutzung des Stadions "Asim Ferhatovic Hase", das in Besitz der Stadt ist, gehabt.

Nach wochenlanger Diskussion und immer lauter werdender Kritik kam es beim Verband nun offenbar zu einem Umdenken. Wie der NS/FS BiH mitteilte, "werde das Freundschaftsspiel zwischen den A-Nationalmannschaften Bosnien-Herzegowinas und Russlands, das am 19. November in St. Petersbug ausgetragen werden sollte, nicht an besagtem Termin gespielt werden." Verbandspräsident Vico Zeljkovic konstatierte, "dass die Austragung des Spiels auf einen anderen Termin verlegt werde". Eine genaue Zeitangabe für besagten Ausweichtermin wurde nicht genannt.

Aus Russland kam die Meldung, dass man mit einer Verlegung gerechnet habe und vorbereitet war. Am 17. November will Russland nun gegen Tadschikistan spielen. 

drm

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kicker-Wochenendrückblick vom 25.09.2023
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