3. Liga

1860 München - Erdmann zu Salgers Handspiel: "Die Situation ist mir scheißegal"

Viel diskutierte Szene im Rostocker Ostseestadion

Rückkehrer Erdmann zu Salgers Handspiel: "Die Situation ist mir scheißegal"

Nach seiner Einwechslung gleich im Fokus: Dennis Erdmann.

Nach seiner Einwechslung gleich im Fokus: Dennis Erdmann. picture-alliance

Der 25-jährige Konrad Oldhafer leitete an diesem Samstag im Ostseestadion vor 7500 Zuschauern seine erst zweite Drittliga-Partie nach Halle gegen Ingolstadt (0:2) am 2. Spieltag. Der Poppenbütteler rückte in der 75. Minute in den Mittelpunkt des Geschehens - und entschied nach einem augenscheinlich minimalen Handspiel des Münchners Stephan Salger im Torraum der Löwen nicht nach dem Willen der Hausherren.

Die hätten gerne einen Handelfmeter bekommen und wohl auch einen Platzverweis gegen den Gäste-Profi wohlwollend hingenommen. Oldhafer gab nach längerer Rücksprache mit beiden Assistenten Einwurf. Statt einem möglichen zweiten Rostocker Treffer blieb es bis zum Schluss dieses intensiven und abwechslungsreichen Schlagabtausches beim 1:1.

Spielersteckbrief Erdmann
Erdmann

Erdmann Dennis

Spielersteckbrief Salger
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TSV 1860 München - Vereinsdaten
TSV 1860 München

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Hansa Rostock

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Bahn: "Ja bitter, klares Handspiel"

Besagte Szene sorgte nach Spielende natürlich ebenso für Diskussionen wie das Geschehen an sich. So beim Hansa-Torschützen Bentley Bexter Bahn, der in der 50. Minute für das 1:1 sorgen konnte: "Ich denke, wenn man die zweite Halbzeit gesehen hat, müssen wir hier auf jeden Fall einen Dreier holen", sagte Bahn bei "MagentaSport". "Das war ein Powerplay. Ich habe die Szene in der 75. Minute nicht genau gesehen ... (nach Betrachtung der Szene im TV), ... ja bitter, klares Handspiel. Aber dafür können wir uns jetzt auch nichts mehr holen. Zwei Punkte verschenkt."

Oder im Umkehrschluss ein Punkt, den 1860 "gerne mitnimmt", wie Gäste-Torschütze Dennis Erdmann nach seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte gestand. Erdmann war erst kurz vor der Pause ins Spiel gekommen, weil sich Daniel Wein verletzt hatte (39.). Drei Minuten später köpfte der rustikale Defensivakteur eine Neudecker-Ecke in die Maschen. "Ich hatte jetzt ein paar Spiele nicht gespielt", so Erdmann, "das ist ungewohnt für mich. Ich nehme den Bankplatz an, aber ich sehe mich in der Startelf." Man müsse aus so einer Situation "das Beste machen", führte Erdmann weiter aus. In diesem Fall war das die "Bude", die er machte: "Aber am Ende kann ich mir dafür nichts kaufen."

Erdmann fand die Pfiffe "geil"

Zur ominösen Situation in der 75. Minute meinte Erdmann nach Ansicht der TV-Bilder unumwunden: "Die Situation ist mir scheißegal, das kann man sowieso nicht mehr zurückholen. Wenn er mit der Hand dran war, war er mit der Hand dran. Ist nun mal so."

Die Szene ließ die Volksseele in Rostock verständlicherweise hochkochen. 7500 Zuschauer durften am Samstag ins Ostseestadion - und machten mächtig Stimmung. Was wiederum Erdmann gefiel: "Dass sie mich ausgepfiffen haben bei meiner Einwechslung, finde ich geil", gewährte er einen Blick in sein Innenleben nach Ende eines hochemotionalen Nord-Süd-Vergleichs an der Ostseeküste.

aho

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