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Rückkehr in die Heimat perfekt: FC Sevilla holt Reizfigur Sergio Ramos

18 Jahre nach seinem Abgang

Rückkehr in die Heimat perfekt: FC Sevilla holt Reizfigur Sergio Ramos

Kehrt zu seinem Jugendklub zurück: Sergio Ramos.

Kehrt zu seinem Jugendklub zurück: Sergio Ramos. Getty Images/imago images

Er ist tatsächlich wieder da. Sergio Ramos hat beim FC Sevilla einen Einjahresvertrag unterschrieben. Am Montag bestand er den Medizincheck. "Es ist ein ganz besonderer Tag und eine große Freude, nach Hause zurückzukehren", sagte er nach seiner Ankunft am Flughafen. "Es wäre sinnlos gewesen, woanders hinzugehen, ohne vorher hierher zurückzukommen. Ich denke, es war eine Schuld gegenüber meinem Großvater, meinem Vater, dem Sevillismo, Antonio Puerta und vielen anderen Dingen, die mir sehr viel bedeutet haben."

Ramos trug von 1996 bis 2005 trug das Trikot von Sevilla und lief dort in 49 Pflichtspielen für die Profis auf. Anschließend wechselte er von seinem Ausbildungsklub zu Real Madrid, was ihm viele Sevillistas trotz der satten Ablösesumme von 27 Millionen Euro bis heute übel nehmen. Bei den Königlichen wurde der gelernte Rechtsverteidiger mit der Zeit zum Innenverteidiger umfunktioniert und entwickelte sich zu einem Weltklassespieler. Es gibt kaum einen Titel, den Ramos nicht mit Real oder der spanischen Nationalmannschaft gewann.

2021 verließ er Real Richtung Paris St. Germain, doch in Frankreich wurde er nie richtig glücklich. Verletzungen prägten seine zwei Jahre bei PSG, das seinen Vertrag nicht verlängerte. Seit Juni war Ramos vereinslos.

Sevilla war zunächst skeptisch

Zunächst rankten sich Gerüchte um ein Engagement in Saudi-Arabien, doch Anfang September wurden seine Gedanken an eine Rückkehr nach Sevilla allmählich öffentlich. Laut spanischen Medienberichten hatte sich der Routinier schon früh seinem Heimatklub angeboten, die Vereinsführung war jedoch skeptisch. Erstens, weil sich Sevilla auf der Innenverteidigerposition mit fünf Spielern im Kader personell ausreichend aufgestellt sah. Zweitens befürchteten die Bosse, dass die Fans den Wechsel ablehnen würden.

La Liga

Ob Sergio Ramos die Herzen in der Heimat zurückgewinnen kann, ist in der Tat in Frage zu stellen. Dass er Andalusier mit Herz und Seele ist, stellte er immer wieder offen zur Schau. Etwa, indem er bei Siegesfeiern mit der "Muleta", dem traditionellen Stierkampftuch, feierte. In seiner Heimat ist dieses Schauspiel nach wie vor sehr beliebt. 

Sportliche Situation könnte Rückkehr erleichtern

Doch seine Identifikation mit der Region bewahrte Ramos auch nicht vor gellenden Pfeifkonzerten, wenn er als Real-Spieler ins "Sanchez Pizjuan" zurückkehrte. Immer wieder legte sich der Charakterkopf mit dem Publikum an, was die Gemüter zusätzlich erhitzte. Als verlorenen Sohn werden ihn viele auch deswegen ganz sicher nicht willkommen heißen, obwohl er einmal ankündigte: "Am Tag meiner Beerdigung werde ich mit den Fahnen von Real Madrid und Sevilla begraben."

Womöglich kommt Ramos ja die sportliche Situation des Klubs zuhilfe. Sevilla kann einen Führungsspieler mit Erfahrung schließlich mehr als gebrauchen. Der amtierende Europa-League-Champion und Königsklassen-Teilnehmer ist nach drei Spielen punktloses Schlusslicht von La Liga.

las