3. Liga

Rot-Weiss Essen spricht Hausverbote gegen 76 Fans aus

"Zunahme an bedenklichen und strafrechtlich relevanten Vorfällen"

Rot-Weiss Essen spricht Hausverbote gegen 76 Fans aus

Besorgniserregend: Teile der Essener Fanszene fielen in der Vergangenheit häufiger durch Gewalttaten auf.

Besorgniserregend: Teile der Essener Fanszene fielen in der Vergangenheit häufiger durch Gewalttaten auf. imago images

Weil die Negativschlagzeilen, die Teile der Essener Fans fortlaufend schreiben, nicht abreißen wollen, hat der Verein reagiert und etliche Hausverbote ausgesprochen.

Bereits im Februar 2022 hatte die Polizei eine Auseinandersetzung zwischen Essener und Schalker Fans verhindern müssen. Auf der Rückreise vom Auswärtsspiel in Bayreuth (1:1) Ende August hatten RWE-Fans dann eine andere Essener Fangruppe angegriffen. Nach dem Gastspiel in Wiesbaden am 2. Oktober hatten Anhänger des Drittliga-Aufsteigers nun sowohl am Duisburger als auch am Essener Bahnhof Fans des FC Schalke 04 angegriffen. Vorfälle, die RWE "aufs Schärfste verurteilt" - und die nicht folgenlos bleiben.

Unabhängig von laufenden polizeilichen Ermittlungen habe sich der Verein "nach diversen internen Beratungen und einer anschließend Abteilungs-, Gruppen- und Gremien-übergreifend erzielten Einstimmigkeit dazu entschieden, selbst aktiv zu werden und schon jetzt Hausverbote gegen insgesamt 76 Problemfans zu verhängen, die allesamt in der (jüngeren) Vergangenheit auffällig geworden sind. Diese lokalen Stadionverbote gelten für das gesamte Gelände des Stadions an der Hafenstraße, und zwar ab sofort und für die kommenden drei Jahre. Erstmalig wirksam sind diese also zum Heimspiel gegen Dynamo Dresden am kommenden Wochenende", schreibt der Tradtionsklub auf seiner Website.

Die Gewaltbereitschaft wächst, die Hemmschwelle vor Gewalt sinkt.

Stellungnahme von Rot-Weiss Essen

In der letzten Wochen und Monaten sei "eine Zunahme an bedenklichen und strafrechtlich relevanten Vorfällen im Zusammenhang mit RWE-Spielen festzustellen. Unser klarer Eindruck ist, dass nicht das Interesse am Fußball, sondern an gewalttätigen Auseinandersetzungen mehr und mehr in den Mittelpunkt einiger Stadionbesucher rückt. Die Gewaltbereitschaft wächst, die Hemmschwelle vor Gewalt sinkt." Im Verein habe man sich lange über die "richtige" Form des Vorgehens ausgetauscht und nun für eine Kollektiv-Bestrafung einer Gruppe entschieden.

"Wir haben an diese Personen Hausverbote für das Stadion an der Hafenstraße ausgesprochen und werden Verstöße dagegen konsequent verfolgen und zur Anzeige bringen", so RWE in einer Stellungnahme: "Darüber hinaus werden diesen Personen die Dauerkarten entzogen sowie Vereinsausschlussverfahren geprüft. Um es klar zu sagen: Wir werden es nicht zulassen, dass sich aus einer völlig falsch verstandenen Fankultur heraus Gewalt und Angst rund um unsere Spiele Bahn brechen und die Oberhand gewinnen."

msc

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