Nordost

Rot-Weiß Erfurt: Fehlende Galligkeit und späte Erlösung

Neuzugänge können mit Verzögerung helfen

Rot-Weiß Erfurt zwischen fehlender Galligkeit und später Erlösung

Später Glücksmoment: Patrick Nkoa (Zweiter von links) erzielte den 4:3-Siegtreffer für Rot-Weiß Erfurt.

Später Glücksmoment: Patrick Nkoa (Zweiter von links) erzielte den 4:3-Siegtreffer für Rot-Weiß Erfurt. IMAGO/Bild13

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Der FC Rot-Weiß Erfurt stellte im ersten Spiel nach der Winterpause einmal mehr eine besondere Qualität unter Beweis. Zum wiederholten Male ließ sich der Aufsteiger von einem Rückstand nicht beeindrucken. "Ich bin diesmal einfach nur froh, dass wir gewonnen haben. Denn unser bestes Spiel war das gewiss nicht", sagte Trainer Fabian Gerber nach dem turbulenten 4:3 (2:1)-Erfolg beim SV Lichtenberg 47.

Seine Mannschaft steckte nicht nur das frühe Gegentor weg, sondern ließ sich auch in der packenden zweiten Halbzeit nicht davon beirren, dass Lichtenberg zweimal eine Führung egalisierte. Kurz vor Schluss erlöste Patrick Nkoa seine Mannschaft schließlich per Kopf (88.) Durch den Erfolg gelang RWE sogar die Rückkehr an die Tabellenspitze.

Gerber und der Bus

Das interessierte Gerber aber nur am Rande. Anstatt in Euphorie zu verfallen und den zehnten Saisonsieg zu feiern, stellte er vor allem die Dinge heraus, die ihn auf dem Platz gestört hatten. Dass seine Mannschaft überhaupt in Rückstand geriet, schrieb er den Unzulänglichkeiten im eigenen Spiel zu. "Ich hatte den Eindruck, dass einige Spieler zu Beginn noch im Bus waren. Da hat mir die Galligkeit und die richtige Einstellung gefehlt", sagte Gerber.

Das aktuelle Spiel

Der Vorteil des Trainers: Der Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft wird sich in den kommenden Wochen erhöhen. Denn in Berlin waren die drei Winter-Neuzugänge noch keine Option. Während das vom Nord-Regionalligisten FC Teutonia Ottensen gekommene Abwehrtalent Ismael Mansaray (19) behutsam aufgebaut werden soll, fehlt beim aus England verpflichteten Ex-Zweitligaprofi Osayamen Osawe (29, Ingolstadt und Kaiserslautern) noch die Arbeitserlaubnis.

Der zuletzt vereinslose Linksaußen Caniggia Elva (26) benötigt derweil noch Zeit, nachdem er aufgrund einer Knieverletzung länger nicht gespielt hat. "Wenn er aktuell gesund gewesen wäre, hätten wir ihn zu unseren wirtschaftlichen Bedingungen gar nicht verpflichten können", sagte Gerber: "Wenn er fit ist, wird er uns definitiv weiterhelfen."

Axel Lucasek

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