Champions League

Rose: "Schachtar hat gegen Real das dritte Tor gemacht - wir nicht"

Gemischte Gladbacher Gefühle nach dem späten Ausgleich

Rose: "Schachtar hat gegen Real das dritte Tor gemacht - wir nicht"

"Maximal bitter": Marco Rose wollte seiner Mannschaft nach den späten Gegentreffern zum 2:2 keinen Vorwurf machen.

"Maximal bitter": Marco Rose wollte seiner Mannschaft nach den späten Gegentreffern zum 2:2 keinen Vorwurf machen. imago images

Bis zur 87. Minute steuerte Gladbach geradewegs auf den ersten Sieg der aktuellen Champions-League-Saison zu, der Coup gegen Real Madrid schien zum Greifen nahe. Doch dann warfen die Königlichen alles nach vorne, bewiesen einmal mehr, dass man sie nie abschreiben darf und entführten doch noch einen Zähler aus dem Borussia-Park. Wie vor einer Woche beim 2:2 in Mailand ließen sich die Fohlen erneut den Sieg aus den Händen reißen.

Das fehlende "Quäntchen Glück"

Die ersten beiden Champions-League-Tore von Marcus Thuram hatten die auf Fehler lauernde und sehr effektive Borussia in Führung gebracht, die Defensive hielt den Bemühungen der Spanier lange Zeit stand. Erst als Real in der Schlussphase alles nach vorne warf und auch die Innenverteidiger Raphel Varane und vor allem Sergio Ramos sich pausenlos im gegnerischen Strafraum aufhielten, brachen die Dämme. "Wenn dann beide Innenverteidiger mit dabei sind, sechs, sieben Spieler in der Box, dann brauchst du vielleicht auch mal das Quäntchen Glück", erklärte Marco Rose, wie es zum wiederholten späten Nackenschlag kommen konnte, und nannte das Resultat "maximal bitter".

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"Insgesamt war das ein sehr, sehr geschlossener und guter Auftritt", hob Rose das Positive hervor, "ich kann meiner Mannschaft schwer einen Vorwurf machen". Allenfalls, dass dem 2:0 nicht auch noch der dritte Treffer folgte: "Wir hätten vorher den Sack zumachen können. Schachtar hat das dritte Tor gemacht, wir haben es verpasst", spielte er auf Reals 2:3-Niederlage vor einer Woche gegen Schachtar Donezk an, bei der die Ukrainer mit 3:0 geführt hatten. Alassane Plea etwa ließ in der 61. Minute die Großschance auf das 3:0 liegen. Auch Christoph Kramer haderte mit den Kontersituationen, die sich den Fohlen mit zunehmender Spieldauer vermehrt boten. "Wir müssen es ab der 75., 80. Minute deutlich besser nach vorne ausspielen", ärgerte er sich und verwies darauf, dass die Räume angesichts der aufgerückten Ramos und Varane eigentlich da waren.

Rose: "Darüber darf man gar nicht nachdenken..."

Schwer taten sich die Borussen auch mit der Bewertung der zwei bislang gesammelten Punkte. "Es ist alles relativ eng beieinander. Wir hätten sechs oder vier Punkte haben können. Aber darüber darf man vielleicht gar nicht so sehr nachdenken, sonst wird's ganz bitter", so Rose, der sich trotz aller Enttäuschung demonstrativ kämpferisch gab: "Es wird international nie langweilig, ich hatte auch in Salzburg schon viele spannende Abende, bittere Abende, große Abende. Es macht Spaß, dabei zu sein und wir werden weiter daran arbeiten und kämpfen, dass wir dabei bleiben." Auch wenn sich dieses 2:2, wie Kramer zugab, so kurz nach dem Abpfiff "wie eine Niederlage anfühlte".

psz

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - Real Madrid