In Rom musste die SSC Neapel auf Trainer Carlo Ancelotti verzichten. Der Ex-Bayern-Coach saß eine Sperre aus dem letzten Spiel gegen Bergamo ab. Ancelotti hatte sich zu heftig nach dem 2:2-Ausgleichstreffer von Ilicic beschwert und die Rote Karte gesehen.
Zaniolos Hammer bringt die Führung
Ohne den Cheftrainer an der Seitenlinie fand sein Team gar nicht in die Partie. Die bessere Mannschaft war die Roma. Nachdem Pastore die erste gute Gelegenheit liegengelassen hatte (12.), nagelte Zaniolo einen 20-Meter-Hammer unter die Latte zur Führung (19.). Kurze Zeit später herrschte Verwirrung im Stadio Olimpico. Was war passiert? Schiedsrichter Gianluca Rocchi hatte einen Hinweis bekommen, sich eine Szene noch einmal anzusehen. Das tat der Unparteiische und befand, dass Callejon im Strafraum den Arm zur Hilfe genommen und damit den Ball strafbar berührt hatte - Elfmeter. Meret beendete mögliche Diskussionen, weil er den Strafstoß von Kolarov hielt (24.).
Neapel zum Ende der ersten Halbzeit furios
Der verschossene Elfmeter war das Signal für Neapel: Die Gäste wachten auf und erspielten sich Chance um Chance. Erst rettete Smalling gegen di Lorenzos Kopfball stark auf der Linie (28.), dann traf Milik die Latte und Zielinski den Pfosten (42.). Weil Napoli weitere Chancen ausließ, bleib es bei der schmeichelhaften Führung für die Roma zur Pause.
Wieder Handelfmeter und diesmal ist er drin
Die Gäste konnten den Schwung des ersten Durchgangs nicht in den zweiten übertragen. Zunächst war wenig los zwischen beiden Toren, bis Schiedsrichter Rocchi erneut auf den Punkt zeigte - wieder in Neapels Strafraum. Diesmal war Mario Rui mit der Hand am Ball - Veretout verwandelte sicher zum 2:0 (55.). Nur fünf Minuten später traf Kluivert die Latte (60.). Neapel wirkte geschockt und legte in Person von Manolas Roms Pastore fast den dritten Treffer auf (62.).
Aus dem Nichts war Milik zur Stelle und ließ mit dem 1:2 noch einmal Hoffnung auf einen Auswärtspunkt aufkeimen (72.). In der offenen Schlussphase verpassten es beide Mannschaften durch Ungenauigkeiten zum Torerfolg zu kommen. Die dickste Chance vereitelte Neapels Schlussmann Meret, der einen Pastore-Kopfball stark hielt (75.) - zudem zählte ein Abseitstor von Dzeko zu Recht nicht (83.).
Weil Milik mit der letzten Aktion einen Freistoß nicht verwerten konnte - Cetin war für sein Foul an Llorente noch mit Gelb-Rot bestraft worden - blieb es bei Napolis Niederlage. Die Ancelotti-Elf verliert dadurch weiter an Boden auf die Spitzengruppe der Serie A, in der sich die Hauptstädter weiterhin befinden.