Champions League

Roberto Carlos & Co.: So gewinnt man ein Finale

Der Brasilianer, Benitez und Morientes erzählen

Roberto Carlos & Co.: So gewinnt man ein Finale

Da ist das Ding: Roberto Carlos (M.) nach dem Gewinn der Champions League im Jahr 2000.

Da ist das Ding: Roberto Carlos (M.) nach dem Gewinn der Champions League im Jahr 2000. imago images

Vom Champions-League-Finale aus Madrid berichtet Georg Holzner

Es geht um alles oder nichts. Zwei Teams. Ein Spiel. 90 Minuten oder mehr. Womöglich sogar mit Elfmeterschießen. Es kann am Ende nur einen geben, der als Sieger vom Platz geht. Doch was braucht es, um ein Endspiel zu gewinnen? Ist es eine Frage der Taktik? Entscheidet die Mentalität? Oder letztlich die Physis?

Spielersteckbrief Roberto Carlos
Roberto Carlos

da Silva Roberto Carlos

Spielersteckbrief Morientes
Morientes

Morientes Fernando

Champions League - Finale in Madrid
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Trainersteckbrief Benitez
Benitez

Benitez Rafael

Roberto Carlos, der 1998, 2000 und 2002 mit Real Madrid in der Königsklasse triumphierte und 2002 mit Brasilien den WM-Pokal holte, sagt: "Das Wichtigste ist, dass man Spaß hat, dass man nicht verkrampft." Sonst sei man als Spieler blockiert, könne seine Fähigkeiten nicht entsprechend abrufen. Zu dieser gewissen Lockerheit gehöre aber auch die absolute Bereitschaft, über sich hinauszuwachsen. Das sieht auch sein Kollege von damals, Fernando Morientes, so. Der Stürmer, der zudem 2004 mit Monaco im Endspiel stand, aber gegen Porto verlor, erzählt: "Es ist eine Kombination aus Mentalität, Physis, Taktik - klar. Aber das Wichtigste ist eindeutig die Mentalität. Der Wille. Darauf kommt es an." Und trotzdem, so scherzt er, könne man viel darüber sprechen, letztlich "brauchst du ein Tor mehr als der Gegner".

Wichtig ist, ruhig zu bleiben, egal, was passiert.

Rafael Benitez

Genau denselben Spaß macht Rafael Benitez, der einstige Liverpool-Coach, der mit den Reds 2005 Europas Krone eroberte - nach einem 0:3-Pausenrückstand gegen AC Milan. Man müsse "ein Tor mehr schießen", witzelt auch er, ehe der Trainer ernst wird: "Wichtig ist es, ruhig zu bleiben, auf sich zu vertrauen, egal, was passiert." So wie damals eben. Aber Benitez hat mehr Erfahrung in Finals. 2004 gewann er mit Valencia den UEFA-Cup, 2013 mit Chelsea die Europa League. Der 59-Jährige weiß, was zu tun ist: "Man hat in Baku (wo sein Ex-Klub und Arsenal im Endspiel standen, Anm. d. Red.) wieder gesehen, wie wichtig das erste Tor ist. Danach kann das Spiel in deine Richtung laufen."

Ab 21 Uhr gibt's die Auflösung, wer die Ruhe behält, wer mehr Wille hat - und wer den ersten Treffer landet.

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