Schlusslicht Ried hat sich mit einem 1:1 (1:0) gegen den LASK just in einem intensiv geführten Oberösterreich-Derby zumindest einen kleinen Moralschub geholt. Das galt aber auch für die Linzer, die dank Nakamura (90.) trotz einer spielerisch schwachen Leistung und 45-minütiger Unterzahl im Finish noch einen Punkt in der Bundesliga eroberten. Die hellwachen Rieder hatten nach Elfer von Lang (45.+1) eigentlich schon wie der Sieger ausgeschaut.
Bundesliga - 18. Spieltag
Luckeneder hatte kurz vor der Rieder Führung wegen Verhinderung einer klaren Torchance Rot gesehen (45.), am Ende sollte diese Aktion zumindest keine ganz bösen Folgen zeitigen. Der drittplatzierte LASK, der mit den aggressiveren Riedern auch vor der Pause viele Probleme hatte und nur wenige Chancen kreierte, hat nun aber bereits acht Punkte Rückstand auf Sturm Graz, das Hartberg 2:1 schlug. Ried wartet bereits sechs Partien lang auf einen vollen Erfolg und bleibt weiterhin am Tabellenende. Das nun aber punktegleich mit Hartberg (je 14).
Heinle nimmt zwei Änderungen vor
Ried-Trainer Heinle nahm im Vergleich zum 0:1 gegen Hartberg zwei Änderungen vor. Ungar rückte anstelle von Rechtsverteidiger Gragger in die Startelf, vorne rechts durfte sich Pomer anstelle Kronbergers versuchen. LASK-Coach Kühbauer ersetzte Linksverteidiger Renner mit Potzmann, im zentralen Mittelfeld gab der Ukrainer Talowjerow für den gesperrten Jovicic sein Startelfdebüt.
Vor allem Ried sorgte in der Anfangsphase für die derbytypische Energie und die ersten Abschlüsse. Erst war es Mikic, dann Lang, die nach Balleroberungen Goalie Schlager ein kleines Aufwärmprogramm bescherten (3.). Nur zwei Minuten später wurde ein Schuss des gut positionierten Nutz im Strafraum geblockt, Martin zielte über das LASK-Tor (15.).
Die Gäste fanden erst nach und nach zu ihrem Ballbesitzspiel, hatten vorerst aber Probleme mit der Präzision. Erst ein Corner brachte Gefahr, Ried-Goalie Wendlinger parierte den folgenden Köpfler Luckeneders bravourös (18.). Schiedsrichter Weinberger begab sich danach dennoch zum Bildschirm, weil Ried-Verteidiger Turi im Nachgang der Ecke einen Schuss Zuljs an den Unterarm bekommen hatte. Es folgte kein Elfmeter.
Es blieb unterhaltsam. Der LASK war spätestens nach 25 Minuten die dominierende Mannschaft, die aggressiven Rieder zweikampftechnisch aber stets auf der Höhe und etwa nach wieder guter Balleroberung durch Mikic bzw. den von ihm bedienten Lang zumindest halbgefährlich (21.). Die Linzer fanden ihrerseits lange keine Möglichkeiten vor, in der 42. Minute vertändelten Nakamura, Zulj und Goiginger eine ausgezeichnete Konterchance.
LASK rettet Punkt in Unterzahl
Es kam kurz darauf noch viel bitterer für den Favoriten: Schlager parierte zwar erst gegen Lang, Luckeneder betätigte sich in der Folge bei einem Schlenzer von Nutz aber als Ersatzgoalie und sah nach seinem Handspiel Rot (44.). Den fälligen Elfer verwertete Lang souverän.
Die 6.530 Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften Josko-Arena erlebten auch nach Seitenwechsel eine offene Partie, in der die nun in Überzahl agierenden Rieder die LASK-Offensivversuche weiterhin gut unter Kontrolle hatten. Kühbauer brachte nach gut einer Stunde mit Usor und Mustapha frische Kräfte im Angriff, die besseren Möglichkeiten hatte aus zwei Freistößen aber Ried: Einmal scheiterte Nutz an Schlager (65.), einmal an seinem Visier (71.).
Auch der LASK wurde lange nur durch einen Freistoß gefährlich, Wendlinger war gegen Michorl aber mit dem Fuß zur Stelle (74.). Wenig deutete im Finish auf den Ausgleich hin, mehr sprach für das 2:0. Schlager war aber gegen Mikic am Posten (80.), und vorne richtete es der an diesem Abend recht unauffällige Nakamura: Aus halbrechter Position gelang dem Japaner nach Assist von Usor sein zehntes Saisontor.