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"Rennen zur Sonne": Schachmann kämpft um Titelverteidigung

Paris-Nizza startet am Sonntag

"Rennen zur Sonne": Schachmann kämpft um Titelverteidigung

Steht er 2021 wieder im Fokus? Maximilian Schachmann geht sein erstes Rennen am Sonntag an.

Steht er 2021 wieder im Fokus? Maximilian Schachmann geht sein erstes Rennen am Sonntag an. imago images

Die Reise zur Ile-de-France trat Maximilian Schachmann im klaren Bewusstsein für den eigenen Status an. "Ich bin Titelverteidiger", sagte der deutsche Radprofi im Gespräch mit dem SID vor dem Auftakt der Fernfahrt Paris-Nizza: "Es ist eine besondere Ehre. Ich werde versuchen, in der Gesamtwertung miteinzugreifen. Ich weiß aber, wie schwer das ist." Zur Unterstützung von Ackermann sind unter anderem Pascal Ackermann, Nils Politt und Michael Schwarzmann von Bora-hansgrohe nominiert.

Ab Sonntag geht es auf dem langen Weg zur Cote d'Azur um das Gelbe Trikot, das beim prestigereichen "Rennen zur Sonne" im Vorjahr niemand anderes als Schachmann trug. Es erneut zu erobern, wird für den Allrounder vom Team Bora-hansgrohe kein einfaches Unterfangen.

Schachmann kommt aus dem Höhentrainingslager

"Ein bisschen eine Wundertüte" sei Paris-Nizza in diesem Jahr wegen der fehlenden Rennpraxis für ihn. Seit Oktober hat Schachmann nicht mehr an der Startlinie gestanden. Die Vorbereitung verlief - mit Ausnahme eines Unfalls im Trainingslager am Gardasee - ohne allzu große Einschnitte. Er habe gut trainiert, erklärte Schachmann, zuletzt im Höhentrainingslager in der Sierra Nevada. Dennoch lasse sich die Frühform nur schwer abschätzen.

Roglic und Porte sind auch dabei

Dieser Situation muss sich aber nicht nur Schachmann stellen. "Es fahren einige große Namen ihr erstes Saisonrennen, die selbst nicht wissen, wo sie stehen." Der Tour-Zweite Primoz Roglic (Jumbo-Visma) zählt ebenso dazu wie der zweimalige Paris-Nizza-Sieger Richie Porte (Ineos Grenadiers). Dessen Teamkollege Tao Geoghegan Hart hat als amtierender Giro-Sieger sein Saisondebüt bereits in den Beinen.

Die starken Formationen von Jumbo und Ineos sind längst nicht die einzigen Rivalen Schachmanns. "Es würde mich nicht wundern, wenn jemand dabei ist, den man jetzt noch nicht auf der Rechnung hat", sagte der Berliner: "Irgendjemand fährt immer schnell."

Am 14. März, davon ist auszugehen, wird in Nizza nach acht Etappen der Sieger gekürt - und damit das Rennen im Gegensatz zum Vorjahr wieder wie geplant beendet.

Die Wirrungen, die zum Beginn der Pandemie letztlich zum vorzeitigen Abbruch geführt hatten, sind Schachmann im Gedächtnis geblieben. "Am Abend hat man die Führung weniger genossen und mehr irgendwelche Reden zur Nation verfolgt", erinnerte er sich. Im Rennen sei es stressiger als sonst gewesen. Es sei viel diskutiert, die Etappen so offensiv gefahren worden, "als sei es der letzte Renntag für eine lange Zeit."

Tatsächlich war Paris-Nizza eines der letzten Sportevents, das noch ausgetragen wurde - dann ging auch im Radsport monatelang nichts mehr. Eine "Zeit der Ungewissheit" sei angebrochen, sagte Schachmann rückblickend: "Am Ende hat es in der zweiten Saisonhälfte ganz gut funktioniert."

Die Gesundheits- und Sicherheitskonzepte, die unter anderem im September die Austragung der Tour de France ermöglichten, sollen auch in diesem Jahr wieder greifen - und nicht nur das "Rennen zur Sonne" zu einem Erfolg werden lassen.

Weitere Deutsche Fahrer:

John Degenkolb (Lotto Soudal), Tony Martin (Jumbo - Visma), Simon Geschke (Cofidis), Maximilian Walscheid (Qhubeka Assos), Jasha Sütterlin (DSM)

tru