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Real Madrids Stars sollten näher zusammenrücken

Mit neuer Formation zu zumindest einem Titel?

Reals Stars sollten näher zusammenrücken

Gemeinsam stark: Real Madrids Sturmtrio Rodrygo, Vinicius Junior und Karim Benzema (v. li.).

Gemeinsam stark: Real Madrids Sturmtrio Rodrygo, Vinicius Junior und Karim Benzema (v. li.). Getty Images

Dass Real Madrid, angesichts von zwölf Punkten Rückstand auf den FC Barcelona, mit dieser Liga-Saison womöglich schon abgeschlossen hat, ließen mehrere Momente am Sonntagnachmittag gegen Real Valladolid durchaus erahnen. Beinahe wäre der Rekordmeister sogar in Rückstand geraten, Roque Mesa traf in der 11. Minute, beim Stand von 0:0, den Pfosten.

Dass drei Tage vor dem dritten Clasico binnen weniger Wochen - dem Pokal-Halbfinal-Rückspiel nach 0:1-Niederlage im Hinspiel - am Ende aber trotzdem ein 6:0-Kantersieg stand, war wahrscheinlich ebenfalls als Symptom einer gewissen Gleichgültigkeit aufzufassen. Trainer Carlo Ancelotti hatte gegen den Aufsteiger nämlich nicht nur rotiert, sondern in diesem Zug sogar mal von Anfang an auf das in Madrid fast schon religiös praktizierte 4-3-3 verzichtet.

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Normalerweise kombinieren Reals Unterschiedsspieler seltener

So spielten seine Mannen im 4-2-3-1, und die Offensivstars Karim Benzema (Mittelstürmer), Vinicius Junior (Linksaußen) und Rodrygo (Zehner, normalerweise Rechtsaußen) dadurch näher zusammen als gewöhnlich. Marco Asensio, der sich von rechts regelmäßig in die Mitte orientiert, komplettierte das Quartett spielfreudiger Angreifer, deren Harmonie von der alternativen Formation profitierte.

Klar, es war "nur" Valladolid. Aber nicht zum ersten Mal fällt auf: Wenn speziell Ballon-d'Or-Gewinner Benzema und seine beiden jungen brasilianischen Sturmkollegen auf dem Platz nahe zusammenrücken, überzeugt Reals Kombinationsspiel am meisten. Das übliche 4-3-3 beugt der Regelmäßigkeit dieser wünschenswerten Abläufe eigentlich eher vor.

Ein vermeintlich unbedeutendes Ligaspiel, das nach holprigem Start zu einem unverhofften Scheibenschießen wurde, könnte also anregen, das etwas offensivere 4-2-3-1 vielleicht auch mal gegen Top-Team Barça zu versuchen. Schließlich hatten die Königlichen gerade in den Clasicos zuletzt Durchschlagskraft vermissen lassen - auch ansonsten sind sie seit einigen Jahren nicht mehr unbedingt für Kantersiege bekannt.

Real Madrids Kader würde diese, noch häufiger ja eigentlich hergeben. Vielleicht bedarf es dafür, zumal die Auflösung des unvermeidlichen Mittelfeldtrios Casemiro, Toni Kroos und Luka Modric bereits begonnen hat, eben der richtigen Formation. Die könnte auch die Titelchancen in der Königsklasse erhöhen - und die ist den Königlichen bekanntlich nie gleichgültig.

nba