Real steht mit einem Bein im Viertelfinale, die Chancen der punktlosen Römer sind fast auf den Nullpunkt gesunken - das ist das Fazit eines sensationellen Europacup- Spiels in Madrid. Entscheidend für den letztlich verdienten Erfolg waren Figo, der in der 89. Minute nervenstark vom Elfmeterpunkt aus traf, und Lazios Gottardi: Der Offensivmann, der fünf Minuten zuvor noch das 2:2 erzielt hatte, zupfte Real-Stürmer Munitis im Strafraum am Trikot und verschuldete völlig unnötig einen Strafstoß.
Die Gruppe C im Überblick Alle Termine im Überblick
Vor den Augen des spanischen Königs Juan Carlos musste Real früh einem Rückstand hinterherlaufen: Crespo traf schon nach drei Minuten für Lazio, das in der Folge zwei Mal Glück hatte: Zunächst landete Figos Schuss am Pfosten (17.), dann hätte der bereits Gelb-belastete Pancaro nach einem Foul an Figo die Ampelkarte sehen müssen - doch es blieb bei einer Ermahnung. Auf Vorlage von Raul gelang Morientes noch vor der Pause der Ausgleich für den amtierenden Champions-League-Sieger.
Angetrieben von McManaman erspielten sich die Madrilenen ein Übergewicht, allerdings wurden die Gäste nach dem Wechsel gefährlicher: Sie schoben ihr Vierer-Mittelfeld weiter nach vorne und schufen so häufig Überzahl in Ballnähe. Die daraus resultierenden Großchancen nutzte Crespo jedoch nicht (50./52.). Nach etwa 20 Minuten fing sich Real wieder, die Dreier-Reihe hinter Morientes rochierte ständig und stiftete so Verwirrung in der römischen Deckung. Helguera markierte acht Minuten vor Feierabend das 2:1, nachdem Figo und Raul zuvor noch gute Möglichkeiten vergeben hatten. Als Casillas bei Gottardis Ausgleich (84.) kräftig Hilfestellung leistete, schien das Topspiel keinen Sieger zu finden. Doch Figo zerstörte die letzten Hoffnungen des italienischen Meisters.
Antonio Gonzales