Carlo Ancelotti, Trainer der Madrilenen, rotierte am Sonntag im Vergleich zum knappen 2:1-Sieg nach Verlängerung in der Copa del Rey unter der Woche gegen den selben Gegner auf sieben Positionen. Unter anderem wieder dabei: Schlüsselspieler wie Benzema, Modric, Courtois und Casemiro, die in Elche geschont worden waren.
Auch der Trainer der Gäste, Jaime Hernandez, begann die Partie im Santiago Bernabeu mit immerhin fünf Wechseln, die beispielsweise Stürmer Boyé und Stammkeeper Badia zurück in die erste Elf spülten.
Elche bestraft königlichen Chancenwucher
In gewohnter Formation übernahmen die Blancos von Beginn an die Spielkontrolle und versuchten, über gepflegten Ballbesitz-Fußball vor das Tor der Gäste zu kommen. In den Anfangsmomenten gelang es Elche aber immer wieder gut, durch hohes Pressing einen kontrollierten Aufbau der Hauptstädter zu unterbinden. Nach gut zehn Minuten kamen die Gastgeber aber sukzessive immer gefährlicher vor das Tor von Elche. Vinicius Junior (11.), Kroos (14.), Benzema (27.) und Casemiro (30.) ließen jedoch gute Chancen auf die Führung aus, ehe der Franzose per Elfmeter die größte Möglichkeit des ersten Durchgangs vergab (33.).
Der Chancenwucher der Hausherren sollte sich jedoch noch vor dem Seitenwechsel rächen, als Boyé mit der ersten und einzigen Chance der Gäste aus dem Nichts die Führung für den Außenseiter besorgte (42.). In den verbleibenden Minuten stemmten sich die Königlichen gegen den Pausenrückstand, ließen aber durch Mendy (44.) und Kroos (45.+5) zwei weitere gute Torchancen aus und gingen somit mit einem 0:1 in die Kabine.
Im zweiten Spielabschnitt wiederholte sich zunächst das Bild aus den ersten Spielminuten: Real zeigte sich durchaus dominant, Elche hielt jedoch gut dagegen und ließ sich nicht ins eigene Drittel zurückdrängen. Gelang es den Madrilenen doch mal, in gefährliche Räume vorzudringen, fehlte in den entscheidenden Momenten immer wieder die letzte Präzision.
Dennoch hätte es kurz nach Wiederanpfiff fast die nächste Großchance für Real gegeben, als der Unparteiische Ricardo de Burgos nach einem vermeintlichen Foul an Hazard den zweiten Strafstoß des Nachmittags geben wollte, den er jedoch nach Betrachtung der Videobilder zurecht zurücknahm (52.). In der Folge tat sich der Favorit zunächst schwer, klare Chancen zu erzwingen. Erst nach gut 20 Minuten hatte Vinicius Junior die erste gute Möglichkeit (72.), nach welcher jedoch erneut die Auswärtsmannschaft zuschlug und das überraschende 2:0 durch Milla nachlegte (76.).
Modric und Militao retten Real spät
Als im direkten Gegenzug ein Kopfball von Casemiro am Lattenkreuz landete (78.), sah es bereits so aus, als sei Real kein Tor mehr vergönnt. Doch vier Zeigerumdrehungen später bescherte der Torschütze des zweiten Treffers des Underdogs den Madrilenen einen Handelfmeter, den Modric in Abwesenheit des verletzt ausgewechselten Benzemas souverän verwandelte. In den Schlussminuten schnürte das dominante Heimteam Elche schließlich konsequent im eigenen Strafraum ein. Rodrygo vergab jedoch zunächst eine gute Möglichkeit auf den Ausgleich (85.), ehe Eder Militao die Königlichen in der Nachspielzeit doch noch erlöste und zum 2:2-Endstand einköpfen konnte (90.+2).
Durch dieses Ergebnis hält Real die Konkurrenz auf Distanz und liegt nun vier Zähler vor dem ersten Verfolger FC Sevilla an der Tabellenspitze. Bevor es im Kampf um selbige am 6. Februar um 21 Uhr gegen Granada geht, steht für die Hauptstädter am Mittwoch zuvor noch das Viertelfinalhinspiel in der Copa del Rey gegen Atletic Bilbao an.
Elche verbleibt durch den bittersüßen Punkt auf dem 15. Platz und hat nun fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Am 7. Februar (21 Uhr) empfangen die Südspanier mit Deportivo Alaves den aktuellen Tabellenvorletzten und können Big Points im Rennen um den Klassenerhalt sammeln.