Nach dem schwächsten Saisonstart vor heimischem Publikum seit 1998 - gleich vier von sieben Pflichtspielen (3/3/1) im Bernabeu wurden nicht gewonnen - wollte Real die eigenen Fans ein wenig besänftigen. Eibar sollte dafür zum Spielball werden. Coach Zinedine Zidane brachte frisches Personal, ließ unter anderem Weltmeister Kroos, Marcelo und Angreifer Benzema auf der Bank. Cristiano Ronaldo, Asensio und Isco sollten vorne für Wirbel sorgen.
Und das Spiel begann ganz nach dem Geschmack der Königlichen: Asensio spielte Isco frei, der alleine vor dem Tor auftauchte, aber an Schlussmann Dmitrovic scheiterte (2.). Viel mehr ließ die Mannschaft um den ehemaligen Frankfurter Inui zu Beginn allerdings nicht zu. Die Blancos benötigten also mal wieder Hilfe: Asensio flankte gefährlich vors Tor, Paulo Oliveira gewann zwar den Luftkampf mit Sergio Ramos - nickte dabei aber ins lange Eck ein (18.).
Asensio schenkt dem Lieblingsgegner ein
Durch die Führung bekamen die Königlichen aber nicht wirklich mehr Sicherheit in ihr Spiel. Zum Glück hat der amtierende Champions-League-Sieger aber ja genügend individuelle Qualität in den eigenen Reihen: Isco hob das Leder von links in die Mitte, wo Juwel Asensio das Leder überragend volley verarbeitete - 2:0 (28.). Eibar ist sein Lieblingsgegner, Asensio traf gegen die Basken viermal in fünf Vergleichen. In der Folge war Real wachsende Lockerheit anzumerken, Casemiros Distanzkracher zischte am linken Kreuzeck vorbei (32.).
Mit dem beruhigenden Vorsprung ging es auch in die Pause, CR7 war da noch gar kein Faktor. Nach dem Wechsel bot sich prompt Isco die Möglichkeit zum 3:0, doch Dmitrovic war auf dem Posten (49.). Ronaldo, der in der Mitte mitgelaufen war, schimpfte - und drosch das Leder wenig später stocksauer weg.
Kein Elfmeter für Inui
Eibar wollte sich seinem Schicksal nicht so einfach ergeben, suchte nun vermehrt den Weg in die gegnerische Hälfte. Und hätte eigentlich einen Elfmeter bekommen müssen: Inui wurde klar von Casemiro am Knöchel getroffen, doch der 23-malige japanische Nationalspieler ging wohl zu theatralisch zu Boden (55.). Die Laune von Ronaldo stieg derweil nicht wirklich: Spätestens nach der vergebenen Großchance in der 67. Minute brodelte es so allmählich im portugiesischen Europameister.
Marcelo macht den Deckel drauf
Auch Zidane wirkte nicht so ganz zufrieden, brachte binnen 16 Minuten mit Benzema, Vazquez und Marcelo drei frische Kräfte. Zehn Minuten vor Schluss sollten sich zwei dieser Wechsel auszahlen: Theo suchte Marcelo, der zurücklegte für Benzema. Der Franzose suchte sofort wieder den Brasilianer, der sich im Strafraum drehte - und toll ins lange Eck zum 3:0 vollstreckte (82.). Ronaldo klatschte ab, ohne eine Miene zu verziehen. Die nächste gute Einschussmöglichkeit sechs Minuten später half auch nicht, um die Mundwinkel zu heben. Es blieb beim 3:0 - und CR7 bei nur einem Saisontor (in fünf Einsätzen) stehen.