Champions League

RB-Coach Rose: "Wir brauchen viel Mut"

Leipzig verzichtet auf Trauerflor und Schweigeminute für verstorbenen Mateschitz

RB-Coach Rose: "Wir brauchen viel Mut"

RB-Coach Marco Rose sieht durch das Fehlen dreier Stars keine Schwächung von Real.

RB-Coach Marco Rose sieht durch das Fehlen dreier Stars keine Schwächung von Real. picture alliance/dpa

Dass Real Madrid am Montag ohne drei Leistungsträger nach Leipzig reiste, wollte Rose nicht als gutes Omen werten. "Ich glaube, da gibt es noch den einen oder anderen, der unglaublich hohe Qualität hat und einspringen kann", kommentierte der RB-Trainer den Ausfall des frischgebackenen Ballon d’Or-Gewinners Karim Benzema sowie von Luka Modric und Fede Valverde im vorletzten Gruppenspiel am Dienstag in der ausverkauften Leipziger Arena. Spaniens 30-maliger Nationalspieler Marco Asensio, im bisherigen Saisonverlauf nur Joker bei den Königlichen, ist für Rose beispielsweise so ein  Kandidat, "der nach Spielzeit lechzt".

Fakt ist: Real hat sich bereits fürs Achtelfinale qualifiziert, der Titelverteidiger kann am Dienstag den Gruppensieg perfekt machen. Die Leipziger haben durch die beiden Siege über Celtic Glasgow Platz zwei erobert und es damit in der eigenen Hand, in der Königsklasse zu überwintern. "Wir brauchen viel Mut, nicht nur gegen den Ball, sondern auch mit dem Ball", fordert Rose. Im Hinspiel agierte der Pokalsieger lange auf Augenhöhe, verlor durch zwei späte Tore von Valverde und Asensio mit 0:2.

"Wenn wir wie im Hinspiel gefährlich sind und unsere Möglichkeiten nutzen, können wir gewinnen", sagt Kapitän Willi Orban. Dass die Leipziger allerdings gerade vor heimischer Kulisse in der Lage sind, die ganz großen Teams in die Knie zu zwingen, bewiesen sie in den vergangenen beiden Jahren gegen Paris St. Germain und beide Klubs aus Manchester.

Nkunku vor Startelf-Comeback - Olmo und Werner wohl nur auf der Bank

Der am Handgelenk operierte Christopher Nkunku wird aller Voraussicht nach in die Startelf zurückkehren. Dagegen ist Dani Olmo, der am Samstag beim 3:3 in Augsburg nach sechswöchiger Zwangspause wegen einer Knieverletzung zum Zehn-Minuten-Comeback kam, erneut nur als Einwechselspieler vorgesehen. Ebenso Timo Werner, der seinen Infekt zwar auskuriert hat, aber deutlichen Trainingsrückstand aufweist. "Ich glaube nicht, dass er etwas für viel Spielzeit ist", sagte Rose.

Orban über Mateschitz: "Ohne ihn würde es den Verein nicht geben"

Dem im Alter von 78 Jahren verstorbenen Klubgründer Dietrich Mateschitz wird RB weder mit einem Trauerflor noch mit einer Schweigeminute gedenken, dies ist laut Vereinsangaben im Sinne des Österreichers. Stattdessen soll es eine Minute des Gedenkens und Erinnerns geben. "Wir sind dankbar, was er uns ermöglicht hat. Ohne ihn würde es den Verein nicht geben", fasste Orban die Verdienste von Mateschitz zusammen. Der Abwehrchef, seit 2015 im Klub, ist ihm nur einmal leibhaftig begegnet: Am 8. Mai 2016 schaute Mateschitz nach dem 2:0-Heimsieg gegen Karlsruhe und dem damit besiegelten Bundesliga-Aufstieg in der Leipziger Kabine vorbei.

Rose, zwischen 2013 und 2019 in unterschiedlichen Trainer-Positionen beim gleichfalls von Mateschitz alimentierten Salzburger Klub tätig, berichtete am Montag von mehreren Begegnungen. "Ich habe ihn als sehr humorvollen Menschen kennengelernt, mit dem man wirklich Spaß haben konnte, der trotzdem klare Ziele hatte", sagte Rose: "Er war ein toller Mensch, den ich persönlich sehr vermissen werde." Man werde die Arbeit bei RB "in seinem Sinne fortsetzen".

Oliver Hartmann

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