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Traf Eindhoven ins Herz: Mladen Petric sorgte für den wichtigen 1:2-Anschlusstreffer. picture alliance
PSV-Coach Fred Rutten sah trotz der knappen 0:1-Hinspiel-Niederlage in Hamburg keinen Grund, seine Startelf umzubauen.
Auf Hamburger Seite wechselte Trainer Bruno Labaddia im Vergleich zum torlosen Remis gegen Eintracht Frankfurt in der Bundesliga viermal. Für Boateng, den erkrankten Jansen (Magen-Darm-Infekt), Torun und Berg begannen Demel, Aogo, Tesche und Elia. Ex-PSV-Angreifer Ruud van Nistelrooy war nicht an Bord, er laborierte an einer Oberschenkelverhärtung.
Hamburg erwischte einen Horror-Start. Noch nicht einmal zwei Minuten waren absolviert, als sich Demel gegen Dzsudzsak einen groben Stellungsfehler leistete. Der Ungar passte in die Mitte zu Lazovic, dessen Schussversuch aus bester Position zwar missglückte, so aber zur perfekten Vorarbeit für Toivonen geriet. Aus kurzer Distanz hatte der Schwede keine Mühe, die Kugel im leeren Tor unterzubringen (2.).
Das frühe Tor egalisierte nicht nur das Hinspielergebnis, sondern hinterließ auch Wirkung beim HSV, der überhaupt nicht ins Spiel fand. Eindhoven hatte klar Oberwasser und spielte nach vorne. Besonders Dzsudzsak beschäftigte Demel mehr als diesem lieb sein konnte. Nach Freistößen des Ungarn (5.) und von Lazovic (11.) war Rost auf dem Posten, ehe es beinahe 2:0 geheißen hätte. Erst klärte der HSV-Keeper gerade noch vor dem Kopfball-bereiten Toivonen, ehe er Augenblicke später einen gefährlichen Distanzschuss von Affelay um den Pfosten drehte (16.).
Erst Mitte des ersten Durchgangs gönnten sich die Niederländer, die den am Oberschenkel verletzten Manolev durch Ooijer ersetzen mussten (25.), eine kurze Verschnaufpause. Die Hanseaten hatten dadurch etwas mehr Platz im Mittelfeld, kamen dem PSV-Tor dennoch nur selten näher als 16 Meter. Ze Roberto zielte drüber (16.), Trochowski scheiterte an Isaksson (36.). Dann übernahm Eindhoven wieder das Kommando. Einen Konter der Hausherren hätte Aogo um ein Haar ins eigene Tor bugsiert, wäre Rost nicht reaktionsschnell zur Stelle gewesen (36.). So musste die Rutten-Elf noch etwas auf den zweiten Treffer warten, schaffte das 2:0 aber noch vor der Halbzeit. Dzsudzsak hämmerte einen Freistoß aus knapp 30 Metern knallhart aufs Tor. Der in der Mauer postierte Petric fälschte unglücklich ab, und das Geschoss schlug hinter Rost im rechten oberen Eck ein (43.).
Die Zwischenrunde
So schlecht der erste Durchgang aus Sicht des HSV verlief, so gut begann der zweite Abschnitt für die Gäste, die fortan mit Pitroipa für Tesche unterwegs waren. Trochowski setzte Petric per Traumpass in Szene, und der Kroate spitzelte die Kugel nur 45 Sekunden nach Wiederbeginn über dem aus dem Tor stürmenden Isaksson zum Anschlusstreffer in die Maschen (46.).
Nachdem Aogo bei einem Versuch aus der zweiten Reihe nicht genug Druck hinter den Ball gebracht hatte (54.), sorgte er auf der Gegenseite für mächtig Aufregung. Als Aogo eine Flanke unbedrängt mit der Brust über die Grundlinie lenkte, wollten die Hausherren ein Handspiel erkannt haben. Heftigen Protesten seitens der Niederländer setzte Dzsudzsak die Krone auf, als er selbst dann nicht aufhörte zu meckern, nachdem ihn Referee Michael Dean verwant hatte, und dem Schiedsrichter sogar auf die Brust schlug. Der Unparteiische blieb konsequent und schickte den Ungarn mit Rot zum Duschen (57.).
Spätestens jetzt war die Partie an Hektik kaum noch zu überbieten. Fast minütlich lag ein Spieler am Boden, Dean kam mit den Verwarnungen kaum hinterher. Petric hätte beinahe Ruhe ins Spiel gebracht, als ihm das vermeintliche 2:2 gelang, Dean dem Tor aber die Anerkennung verweigerte, weil Pitroipa vorher den Fuß zu weit oben gehabt haben soll (60.).
Bis auf Lazovics gefährlichen Freistoß, den Rost abwehren konnte (68.), sorgten weiterhin weniger Torchancen als vielmehr Zweikämpfe und Fouls für Wirbel. Der bereits verwarnte Demel kam gegen Pieters zu spät und folgte Dzsudzsak mit der Ampelkarte in den Kabinentrakt (74.). Wer nun gedacht hatte, die Hanseaten würden im Zehn-gegen-Zehn noch einmal ins Wanken geraten, sah sich getäuscht. Hamburg beruhigte das Spiel und hatte zudem Glück, dass Salcido im eigenen Strafraum mit der größtmöglichen Naivität zu Werke ging. Genau vor den Augen des Schiedsrichters leistete sich der Mexikaner ein plumpes Foul gegen Boateng und verursachte so einen Strafstoß. Trochowski trat an und jagte die Kugel humorlos in die Mitte - 2:2 (79.).
Das Duell schien entschieden, bis der eingewechselte Koevermans per Kopf eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit zum 3:2 traf (89.). Letztlich überstand der HSV die fünfminütige Nachspielzeit aber schadlos und zog in die nächste Runde ein.
Das Achtelfinale findet am 11./18. März statt. Dort trifft der HSV auf den RSC Anderlecht, der sich im Duell mit Athletic Bilbao (4:0/1:1) durchsetzte. Am Samstag empfängt die PSV Eindhoven den RKC Waalwijk in der niederländischen Eredivisie. Der HSV gastiert am Sonntag in der Bundesliga im Nord-Süd-Schlager beim FC Bayern München (17.30 Uhr).