Europameisterschaft

Portugal erst am Ende überzeugend

Griechenland schnuppert streckenweise am Punktgewinn

Portugal erst am Ende überzeugend

Francisco Costa hat sein Team zum Sieg gegen Griechenland geführt.

Francisco Costa hat sein Team zum Sieg gegen Griechenland geführt. Getty Images

Aus München berichtet Sebastian Mühlenhof

Die Rollen war vor dem Spiel eigentlich klar verteilt. Die EM-Debütanten aus Griechenland gingen als absoluter Underdog in das Duell gegen Portugal, die die ersten Punkte für die Hauptrunde sammeln wollten. Doch die Südosteuropäer machten es dem Favoriten in der Münchner Olympiahalle alles andere als einfach.

Griechenlands Keeper Petros Boukovinas hielt den ersten Wurf auf seinen Kasten, ehe im Tempogegenzug Nikolaos Liapis das erste EM-Tor in der Handball-Geschichte seines Landes erzielte. Zwar glich Portugal im Anschluss aus, doch Griechenland legte weiter nach. Erst Francisco Costa sorgte in der fünften Minute mit seinem Treffer zum 3:2 für die erste Führung der Portugiesen.

Die Favoriten legten in der Folge weiter vor und gingen durch Luis Frade sogar erstmals mit zwei Toren in Front. Doch angefeuert durch die zahlreichen Fans, die lautstark "Hellas" anstimmten, kämpften sich die Griechen wieder ran. Dank zwei schneller Konter hieß es in der elften Minute wieder 6:6, Christos Kederis hatte den Ausgleich erzielt.

Doch dieser Ausgleich weckte die Portugiesen auf. Mit einem Doppelschlag von Alexandre Cavalcanti und Gilberto Duarte setzten sie sich wieder ab. Als die Mannschaft von Paulo Pereira dann aber das 11:7 leichtfertig vergab und im Gegenzug durch Evangelos Arampatzis das 10:8 kassierten, trommelte der Trainer seine Truppe zusammen. Zwar konnte Kederis nochmal verkürzen, doch dann schlugen die Portugiesen zu. In Unterzahl erhöhten sie auf 14:9.

Angeführt vom Ex-Bundesliga-Profi Savvas Savvas kämpften sich die Griechen aber zurück und kamen zwei Minuten vor der Pause wieder auf 16:13 heran. Trotz einer Zeitstrafe gegen Pedro Portela, der wegen einem vermeintlichen Kopftreffer bestraft wurde, setzten die Portugiesen das letzte Highlight. Rui Silva bediente spektakulär Leonel Fernandes, der per Kempa den 18:14-Halbzeitstand herstellte.

Griechenland fightet - doch Durststrecke begräbt Träume

Nach der Pause drehte sich dann aber wieder die Szenerie. Portugal agierte offensiv wieder ziemlich fahrig und ließ zahlreich gute Wurfgelegenheiten aus. So konnte sich der Underdog, angeführt durch die heimischen und neutralen Fans, wieder in die Partie fighten. Anastasios Papadionysiou gelang in der 40. Minute schließlich der Ausgleich zum 19:19, bei Portugal hatte bis dato nur Miguel Martins getroffen. Entsprechend sauer nahm Pereira seine zweite Auszeit des Abends.

Die Anpassungen des Coachs verfehlten ihre Wirkung nicht. Cavalcanti und Joaquim Nazaré gelang innerhalb von 57 Sekunden der Doppelschlag. Zudem wurde nun der zur Halbzeit eingewechselte Gustavo Capdeville ein Faktor im portugiesischen Tor. Er parierte nun reiheweise die Würfe der Griechen. Da auch Boukovinas auf der anderen Seite das Gehäuse zunagelte, fiel vier Minuten lang kein Treffer.

Duarte beendete dann jedoch die Durststrecke für sein Team. Griechenland ließ jedoch weiterhin zahlreiche Chancen liegen, sodass Portugal durch einfache Konter den Vorsprung Stück für Stück ausbaute. Als Duarte in der 53. Minute zum 28:20 traf, hatten er und seine Teamkollegen bereits zehn Minuten lang kein Gegentor zugelassen. Liapis erlöste wenig später die eigenen Fans.

Die Partie war zu dem Zeitpunkt allerdings bereits entschieden. Dementsprechend ließen die Portugiesen die Zügel etwas lockerer. Einzig Capdeville bestätigte seine Form weiterhin. Den Schlusspunkte setzte Liapis, der einen Konter zum 31:24-Endstand ummünzte.

Portugal - Griechenland 31:24 (18:14)

Portugal: Capdeville (8 Paraden), Rema Marques (6 Paraden) -  F. Costa 6, Cavalcanti 4, Silva 4, Duarte 3, Frade 3, Martins 3, Nazaré 2, Portela 2, Salvador 1, Areia, M. Costa, Oliveira, Silva

Griechenland: Boukovinas (10 Paraden), Papantonopoulos - Kederis 5, Mallios 5, Savvas 5, Toskas 4, Liapis 3, Arampatzis 1, Papadionysiou 1, Boskos, Kanadylas, Michailidis, Panagoitou, Papavasilis, Passias, Tziras

Zuschauer: 11.607
Schiedsrichter: Charlotte Bonaventura / Julie Bonaventura (Frankreich)
Strafminuten: 2 / 2