Personell vertraute Turins Neu-Trainer Maurizio Sarri, der aufgrund der Nachwirkungen einer Lungenentzündung den Ligaauftakt verpasste, auf zahlreiche erfahrene Profis: Hinten bildeten Bonucci und Chiellini das Abwehrzentrum, während de Sciglio und Alex Sandro die Außenverteidigerpositionen bekleideten. Davor liefen im Mittelfeld beim Trio Khedira/Pjanic/Matuidi die Fäden zusammen, während vorne Douglas Costa, Cristiano Ronaldo und Higuain für Durchschlagskraft sorgen sollten.
Juve agierte folglich in einem 4-3-3, also in exakt dem gleichen System wie Parma, das aber nicht über die ganz großen Namen verfügt. Die zwei Angreifer Inglese und Gervinho sind da noch die namhaftesten - und beide spielten auch von Beginn an.
Parma zu zaghaft - Turin reicht ein Standard
Die Rollenverteilung war schnell klar. Parma zog sich zurück und hoffte auf Konter, während Juve das Spiel machte und den Weg nach vorne suchte. Optisch kam die "Alte Dame" rasch zu klaren Feldvorteilen, allerdings fehlte lange Zeit das Quäntchen, um das Runde ins Eckige zu bringen.
Nachdem sich Ronaldo zweimal angenähert hatte (6.; 12.) war es Chiellini, der bei einem Fernschuss von Alex Sandro goldrichtig stand und den Ball entscheidend ins Tor bugsierte (21.). Das 1:0 war Ausdruck der Kräfteverhältnisse auf dem Rasen, auf dem der Rekordmeister ganz klar den Ton angab und kurz vor der Halbzeit beinahe nachgelegt hätte. Ronaldos Tor wurde aber nach Sichtung der TV-Bilder wegen einer hauchdünnen Abseitsposition wieder aberkannt (36.).
Kaum Höhepunkt nach der Pause - Rabiots Premiere
Durchgang zwei war dann etwas ausgeglichener, auch weil Juve die Zügel nun lockerer ließ und das nun engagiertere Parma das ein oder andere Mal den Weg nach vorne fand. Nennenswerte Abschlüsse brachte der Außenseiter dennoch nicht zustande, sodass die Partie lange Zeit relativ ereignislos vor sich hinplätscherte.
Letzten Endes war es kein berauschendes Fußballspiel, das unter dem Strich als 1:0-Arbeitssieg der Bianconeri in die Geschichte des italienischen Fußballs einging - und als die Partie, in der Rabiot seine Serie-A-Premiere feierte. Der Franzose war nach 63 Minuten für Khedira eingewechselt worden.
Für Juve geht es am 31. August (20.45 Uhr) mit dem Topspiel gegen Napoli weiter. Tags darauf später tritt Parma bei Udinese Calcio an (20.45 Uhr).