Paris Saint-Germain im Terminstress zwischen Champions League, Ligue 1 und Coupe de France: Kein Wunder, dass Trainer Mauricio Pochettino im Spiel gegen St. Etienne versuchte, Stars zu schonen. So ließ der Argentinier den Brasilianer Neymar und Landsmann Paredes gänzlich pausieren, di Maria saß wie Draxler auf der Bank, Kehrer durfte beginnen.
Gegen die Südfranzosen übernahmen die Pariser schnell die Kontrolle, Florenzi über rechts schob viel an, doch echte Chancen ließen lange auf sich warten. Sarabia knallte einen Freistoß an den Pfosten (30.), auf der Gegenseite jubelte Khazri nach seinem Flachschuss ins PSG-Tor, doch bei der Vorlage stand der St.-Etienne-Stürmer einen Schritt im Abseits. Mbappé hatte ein paar Auftritte, aber richtig gefährlich wurde es nur kurz vor der Halbzeit, als er freie Bahn hatte, die Kugel aber weit drüberschoss.
In der Schlussviertelstunde wird es verrückt
Nach dem Seitenwechsel ging das Tempo wieder etwas verloren und man kann getrost in die 77. Minute springen, als St. Etienne nach ein paar brenzligeren Minuten einen Nadelstich erfolgreich abschloss - Bouanga drückte eine Maßflanke gekonnt aus wenigen Metern ein. Dieser Schock rief Mbappé auf den Plan, der prompt nach einem Herrera-Zuspiel ausglich (79.) und acht Minuten später einen selbst herausgeholten Elfmeter zur 2:1-Führung versenkte.
Das Spiel war gedreht und schien entschieden, doch St. Etienne rappelte sich abermals auf und nutzte wieder eine Unaufmerksamkeit in der PSG-Abwehr: Durch den Abstauber von Hamouma in der Nachspielzeit kam der Altmeister zum 2:2-Ausgleich (90.+2).
Icardi erst unsichtbar, dann spielentscheidend
Das Schlusswort? Mitnichten! Denn in den nächsten Momenten zirkelte der eingewechselte di Maria eine Ecke an den Pfosten - bei dieser Aktion krachte Gäste-Keeper Green ans Alu und konnte danach kaum mehr auftreten. Kurz darauf flog wieder eine di-Maria-Hereingabe in den Strafraum und landete auf dem Kopf von Joker Icardi. Der argentinische Stürmer war nach seiner Einwechslung in der 68. Minute null in Erscheinung getreten, dann aber eiskalt mit dem Kopfball zum 3:2-Siegtreffer zur Stelle.
Das irre Schlussfinish bringt PSG auf einen Zähler heran an Spitzenreiter Lille, der am Freitag nur 1:1 gegen Montpellier spielte.