PSG-Coach Thomas Tuchel tauschte im Vergleich zum 4:0 in Nimes gleich fünfmal Personal: Bakker, Rafinha, Sarabia, Kean (alle Bank) und der verletzte Paredes wichen für Kurzawa, Herrera, Danilo, di Maria und Neymar.
ManUnited-Trainer Ole Gunnar Solskjaer veränderte seine Anfangsformation nach dem 4:1 bei Newcastle auf drei Positionen: Statt Maguire (nicht im Kader), Mata und James (beide Bank) standen Tuanzebe, Telles und Martial von Beginn an auf dem Rasen.
Zweite Chance für Bruno Fernandes
Die Gäste begannen als energischere Mannschaft, die sich defensiv im Kollektiv sehr diszipliniert verhielt. Selbst nachdem PSG die Initiative übernommen hatte, tat sich der Vorjahres-Finalist daher schwer, Gefahr zu entfachen. Di Maria prüfte de Gea zumindest aus der Distanz (12.), diverse scharfe Flanken an den Fünfer - Kurzawa schoss aus wenigen Metern de Gea an (12.) - waren in puncto Pariser Kreativität meist das höchste der Gefühle.
Die Tuchel-Elf hatte das Spiel weitgehend im Griff, als Martial im PSG-Strafraum viel aus einem Kontakt von Diallo machte - aber einen Elfmeter dafür bekam. Bruno Fernandes scheiterte im ersten Anlauf an Navas, der Strafstoß wurde aber wiederholt, weil der Schlussmann die Linie zu früh verlassen hatte. Diesmal traf der Portugiese - 1:0 für Manchester (23.).
Verdiente Pausenführung - Martials Geschenk
Shaw fing nach einer guten halben Stunde Neymars Querpass auf di Maria gerade noch ab (33.), auf der Gegenseite zwang Bruno Fernandes Navas per Distanzschuss zu einer starken Parade (39.). Nach der folgenden Ecke zischte McTominays abgefälschter Kopfball nur Zentimeter vorbei (39.) - unverdient war die Pausenführung des englischen Rekordmeisters nicht.
In der Phase nach dem Seitenwechsel öffneten beide Teams ihre Visiere, es ging mit hohem Tempo hin und her. Rashford vertändelte einen aussichtsreichen Konter (47.), wenig später tanzte Mbappé mit einem doppelten Übersteiger Wan-Bissaka aus, scheiterte aber an de Gea (48.). Kurz nach Kurzawas abgerutschter Flanke, die auf dem Querbalken gelandet war, holte ausgerechnet Martial die Hausherren mit einem Kopfball-Eigentor nach Neymars Ecke ins Spiel zurück (55.).
Navas stark gegen Rashford - Rashford stark gegen Navas
Wan-Bissaka verhinderte mit einer starken Grätsche gegen Mbappé den Doppelschlag (57.), ehe Danilo - gegen Rashford - die Aktion im gegenüberliegenden Strafraum kopierte (58.). Paris' folgende dominante Phase verlief ohne Hochkaräter, als United anschließend anlief, musste Navas einen tückischen Aufsetzer von Rashford aus dem Eck wischen (69.).
Mit Vorteilen für die Gäste blieb auch die Schlussphase äußerst lebendig. Martial tauchte immer wieder gefährlich im Strafraum auf, Bruno Fernandes verpasste aus der zweiten Reihe (78.). Erneut gegen Rashford konnte sich Navas per Fußabwehr auszeichnen (80.) - sieben Zeigerumdrehungen später war der Costa Ricaner chancenlos: Nach zwei schnellen Schritten am Sechzehner traf Rashford mit einem Flachschuss trocken ins lange Eck, vom Innenpfosten prallte das Leder zum durchaus verdienten Sieg ins Netz (87.). Für eine späte Antwort fehlten PSG die Ideen.
Für Paris geht es am Samstag (21 Uhr) in der Ligue 1 gegen Dijon weiter. Auch Manchester United spielt das nächste Mal am Samstag (18.30 Uhr), die Red Devils empfangen den FC Chelsea zum Topspiel.