PSG marschiert mit dem achten Sieg aus den vergangenen neun Pflichtspielen der französischen Meisterschaft entgegen. Beim 3:1 gegen Lille, bei dem Superstar Mbappé über die volle Distanz geschont wurde und von der Bank zusehen durfte, war nur zu Beginn wirklich Sand im Getriebe.
Der erst im Winter aus Brasilien gekommene Lucas Beraldo verlor bereits nach sechs Minuten auf seiner Seite das direkte Duell mit Tiago Santos, im Zentrum legte Fabian den Ball vor die Füße von Yazici - der türkische Nationalspieler bedankte sich mit dem überraschenden 1:0. Die schnelle Antwort bescherte den Hausherren ein Lille-Profi, der einen Arbeitstag zum Vergessen erwischte: Alexsandro ging am eigenen Strafraum ins Dribbling und verlor dieses, Dembelé legte mit Übersicht auf Goncalo Ramos, der zum Ausgleich nur einzuschieben brauchte (10.).
Kurz darauf flankte Fabian aus halbrechter Position eher halbherzig ins Zentrum, wo eben jener Alexsandro mit links neben den Ball schlug - von seiner rechten Hacke sprang die Kugel ins lange Eck (17.). Ohne übermäßig zu glänzen, hatte PSG das Spiel binnen sieben Minuten komplett gedreht. Sekunden vor der Pause bot sich Asensio die dicke Chance aufs 3:1, doch der Spanier scheiterte an Keeper Chevalier (45.+3).
Asensio scheitert erneut - Barcola dreht auf
Nach dem Seitenwechsel hätte Asensio dann auf 3:1 stellen müssen, scheiterte aber mit einem viel zu überhasteten Abschluss erneut an Lilles Keeper (51.). Luis Enrique setzte anschließend den richtigen Impuls und brachte mit Barcola einen belebenden Faktor. Der 21-jährige Franzose drehte auf und bediente Kolo Muani in Minute 73, doch der glücklose Angreifer schoss Chevalier auf der Flucht ab.
Barcola sorgte wenig später aber höchstpersönlich für die Erlösung des ehemaligen Frankfurters: Auf links dribbelte sich der Youngster bärenstark an die Grundlinie, von der er Kolo Muani den Ball auf dem Silbertablett servierte - und diesmal nutzte der 25-jährige Vize-Weltmeister seine Chance (80.). Kurz darauf hätte Barcola beinahe selbst noch getroffen, doch Chevalier war im kurzen Eck auf dem Posten (85.).
Weil Ex-Leipziger Mukiele tief in der Nachspielzeit mit einer Rettungstat den Anschluss verhinderte, blieb es beim verdienten 3:1-Heimerfolg, durch den PSG nun bei 50 Punkten nach 21 Spielen steht. Die französische Meisterschaft scheint dem Hauptstadtklub kaum noch zu nehmen.
Am Mittwoch (21 Uhr, LIVE! bei kicker) wartet das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Real Sociedad, das keines seiner letzten vier Ligaspiele hat gewinnen können. Dann wird kein Weg an Mbappé in der Startelf vorbeiführen.