Alberto Malesani, Trainer von Panathinaikos Athen, wirbelte sein Team im Vergleich zum 0:3 bei Udinese Calcio kräftig durcheinander: Gegen Werder Bremen setzte er auf ein System mit zwei Stürmern, neben dem ungarischen Nationalspieler Torghelle durfte Nachwuchsmann Mantzios ran, Flügelspieler Charalamidis musste weichen. Zudem spielten Vyntra, Darlas und der Ex-Dortmunder Flavio Conceicao für Kotsios, Biscan und Wooter.
Bei den Bremern änderte Trainer Thomas Schaaf sein Team nach dem 2:1 über Leverkusen nur auf zwei Positionen: Vor der Abwehr agierte wieder Kapitän Baumannn, Jensen musste weichen. Auf der linken Verteidigerposition vertrat Schulz den angeschlagenen van Damme. Nationalstürmer Miroslav Klose, gegen den FC Barcelona (0:2) zum Champions-League-Auftakt noch gesperrt, war im Athener Olympiastadion Spiros Louis mit von der Partie.
Werder Bremen legte vor rund 40.000 Zuschauern einen klassischen Fehlstart hin: Nach fünf gespielten Minuten soll Naldo nach Ansicht des französischen Referees Eric Poulat im Strafraum von den Beinen geholt haben. Den fälligen Elfmeter verwandelte der argentinische Regisseur Gonzales sicher (6.).
Und keine 120 Sekunden später grätschte Schulz in höchster Not gegen Torghelle, spielte dabei aber den Ball Mantzios genau vor die Füße. Dieser ließ Werder-Keeper Reinke mit einem Rechtsschuss keine Abwehrmöglichkeit.
Die Hanseaten spielten im Anschluss mit Wut im Bauch und übernahmen das Kommando. Und gegen die nicht sattelfeste Abwehr der Griechen erarbeitete sich das Schaaf-Team gleich einige gute Einschussmöglichkeiten. Insbesondere Klasnic stellte die Innenverteidigung mit Morris und Goumas vor Probleme. Doch als Panathinaikos-Keeper Galinovic einen Eckball unterlief, traf der Kroate den Ball nicht richtig (14.), unmittelbar im Anschluss daran machte Galinovic seinen Fehler wieder wett, als er glänzend gegen den freistehenden Kroaten klärte.
Auch in der Folgezeit blieb Bremen gegen die nun sehr tief stehenden Athener das überlegene Team. Panathinaikos zeigte kaum mehr Aktionen nach vorne, verteidigte den eigenen Strafraum aber phasenweise mit neun Mann. Doch ein Geniestreich von Micoud leitete noch vor der Pause den längst fälligen Anschlusstreffer ein: Der Franzose spielte einen klasse Steilpass genau in den Lauf von Klose. Der Nationalstürmer sprintete zwischen Morris und Nilsson los und ließ Galinovic mit einem Rechtsschuss aus 14 Metern keine Abwehrchance (41.).
Panathinaikos kam deutlich engagierter aus der Kabine und bestimmte die Anfangsphase der zweiten Halbzeit. Glück hatte Werder in der 49. Minute, als Gonzalez nach einem Dribbling am linken Pfosten scheiterte. Der 22-malige griechische Meister attackierte Bremen nun deutlich früher, auf der linken Seite sorgte zunächst Seric für Gefahr. Doch bei den Flanken des Kroaten hatte Mantzios zweimal sein Visier nicht richtig eingestellt (55., 58.).
Nach einer guten Stunde Spielzeit erhöhte Schaaf den Druck und brachte für Baumann mit Hunt einen zusätzlichen Stürmer. Und Bremen konnte sich zwar wieder mehr Spielanteile erarbeiten, allerdings fehlten bis zu diesem Zeitpunkt die zwingenden Chancen. Und auch Panathinaikos agierte nun zielstrebiger, so dass sich eine offene Partie entwickelte. Glück hatte Bremen in der 68. Minute, als Gonzalez mit einem spektakulären Seitfallzieher an der Querlatte scheiterte.
In der 75. Minute setzte Schaaf alles auf eine Karte und schickte mit Valdez für Schulz den vierten Stürmer ins Rennen. Bremen ging also volles Risiko, hatte aber auch nur noch eine gute Szene: In der 80. Minute scheiterten sowohl Hunt als auch Klasnic am glänzend reagierenden Galinovic. Auf der Gegenseite konnte sich Reinke bei einem Schuss von Seric (87.) auszeichnen, einen eigenen Fehler bügelte er gegen Gonzalez wieder aus (90. +1). So blieb es bis zum Ende beim 2:1 für Panathinaikos.
Werder Bremen bezog bei Panathinaikos Athen eine vermeidbare 1:2-Niederlage und wartet in der diesjährigen Champions League weiter auf den ersten Sieg. Nach dem frühen Rückstand übernahm Bremen die Kontrolle über die Partie, konnte aber die alles andere als sattelfeste Abwehr der Griechen nur einmal überwinden.