National Hockey League

Beide treffen: Stützle sticht Draisaitl im Duell der Deutschen aus

Oilers verlieren unnötig mit 3:5 in Ottawa

Beide treffen: Stützle sticht Draisaitl im Duell der Deutschen aus

Die Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben: Leon Draisaitl verlor das Duell der Deutschen.

Die Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben: Leon Draisaitl verlor das Duell der Deutschen. imago images

Aus Ottawa berichtet Frank Linkesch

Auch wenn die Stimmung im ausverkauften Canadian Tire Center die meiste Zeit über eher der in einem Gottesdienst als bei einem Sport-Event glich, sahen die Zuschauer neben einer Menge Spektakel auch Historisches. Mittendrin: Die deutschen Superstars Leon Draisaitl und Tim Stützle. Beide trafen je einmal, Stützle verbuchte jedoch auch zwei Assists und entschied dieses Duell daher sowohl mit dem Team als auch individuell für sich.

Die Oilers dominierten weite Strecken der Partie, verbuchten 36:16-Torschüsse und standen sich aufgrund ihrer chronischen Defensivschwäche wie so oft selbst im Weg. Dabei gingen sie durch Adam Henrique früh in Führung (4.), doch beim schnellen 1:1 durch Jakob Chychrun (6.) fingen sie sich das erste von drei Toren in Unterzahl. Dabei schien Edmonton im Mitteldrittel selbst in Überzahl die Weichen auf Sieg zu stellen: Leon Draisaitl mit seinem 37. Saisontor (22.) und Zach Hyman (24.) schlugen jeweils beim Fünf-gegen-vier zu.

McDavid wie einst Thornton

Für Hyman war es der 50. Saisontreffer, der 97. Spieler in der NHL-Geschichte, dem dies in einer Saison gelang. Als 98. folgte ihm später am Abend Floridas Sam Reinhart beim 4:1 der Panthers gegen die Philadelphia Flyers. Edmontons Superstar Connor McDavid verbuchte seine Assists Nummer 90 und 91 in dieser Saison. Als bislang letzter Spieler hatte Joe Thornton 2006/07 so viele in einer Saison erreicht, damals bei den San José Sharks.

Die Oilers unterdessen mussten nach dem 3:1 viel zu schnell den Anschlusstreffer hinnehmen, durch Stützle mit seinem 18. Saisontor (25.). Drake Batherson glich für Ottawa im Power-Play aus (37.). Das Schlussdrittel dominierten die Oilers, machten aber wie in den gesamten 60 Minuten viel zu wenig aus ihren Möglichkeiten.

Platz zwei in der Pacific Division nicht in Gefahr

Also kam es, wie es kommen musste: Oilers-Verteidiger Mattias Ekholm musste gut drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit auf die Strafbank, Chychrun traf neun Sekunden später zum zweiten Mal an diesem Abend. Parker Kelly mit einem "Empty Netter" setzte den Schlusspunkt (60.).

Neben dem wenig überzeugenden Back-up Calvin Pickard sorgte das Unterzahlspiel für die Oilers-Niederlage. Bei diesen drei Gegentoren dauerte es nur sieben, neun und 22 Sekunden, bis es jeweils einschlug. Inakzeptabel auf diesem Niveau. Bob Stauffer, Oilers-Broadcaster fürs Radio, verglich die Niederlage mit der einer Fußballmannschaft, die 80 Prozent Ballbesitz hat und manchmal dennoch verliert.

Ein schwacher Trost an diesem Abend in Kanadas Hauptstadt. Immerhin: Aktuell ist der zweite Platz der Oilers in der Pacific Division nicht in Gefahr. Die Senators wiederum werden die Playoffs trotz des Prestige-Erfolgs dennoch verpassen.

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