Es war eine großartige Reaktion, die die Osnabrücker Fans zeigten. Soeben hatte Schiedsrichter Tobias Stieler zum letzten Mal an diesem Sonntagnachmittag in seine Pfeife geblasen und damit den Abstieg des VfL besiegelt - nun standen die Anhänger auf und applaudierten ihrer Mannschaft.
Es war Ausdruck der Anerkennung - und eine bemerkenswerte Geste in der Stunde der Niederlage.
Mehr als 90 Minuten lang hatten die Osnabrücker nichts unversucht gelassen. Sie waren in die Zweikämpfe gegangen, sie hatten keinen Laufweg gescheut, sie hatten leidenschaftlich gekämpft. Am Ende aber musste sich der VfL beugen - die 0:3-Hypothek aus dem Hinspiel war schlichtweg zu hoch.
Osnabrück mit drei Neuen
Während Ingolstadt mit derselben Startelf wie am vergangenen Donnerstag in die Partie gegangen war, hatte Osnabrücks Trainer Markus Feldhoff drei Änderungen vorgenommen. Beermann, Multhaup und Santos nahmen auf der Bank Platz, für sie begannen Gugganig, Engel - und Heider, der Mann einer furiosen Anfangsphase.
Der 35-Jährige schlug gleich zweimal zu und brachte die Bremer Brücke zum Beben. Erst war er bei einer halbhohen Ajdini-Flanke zur Stelle, als er am ersten Pfosten direkt abnahm (6.) - dann traf er mit einem trockenen Flachschuss, nachdem ihm der Ball in der zweiten Reihe vor die Füße gefallen war (20.).
Bilbija verkürzt aus dem Nichts
Der VfL war obenauf, die Hoffnung lebte, und die 2000 Zuschauer peitschten ihre Mannschaft an - dann aber verkürzte Ingolstadt aus heiterem Himmel: Nach einer Flanke von Kutschke traf Bilbija per Kopf (31.). Nun benötigte Osnabrück drei weitere Tore. Ein schier aussichtsloses Unterfangen, eines aber, dem sich Feldhoffs Mannschaft nach Wiederbeginn annahm.
Die Zweitliga-Relegation
Wieder kam Osnabrück mit Schwung aus der Kabine, doch dieses Mal war Heider im Pech. Nach einer Hereingabe von Wolze kam der Angreifer aus sieben Metern zum Kopfball - FCI-Torwart Buntic lenkte die Kugel an den Pfosten (48.).
Der VfL rannte unermüdlich an und hatte Glück, dass Ingolstadt zwei Möglichkeiten zur Entscheidung ausließ (Eckert Ayensa, 62., Kutschke, 68.) - dann gelang den Hausherren das dritte Tor: Kurz nach einem Kerk-Freistoß, der am Pfosten gelandet war (78.), versuchte sich Amenyido an einem 22-Meter-Schlenzer - 3:1 (81.).
Jetzt fehlten Osnabrück nur noch zwei Tore, die Zuschauer feuerten ihr Team noch einmal an - am Ende aber reichte es nicht. Der VfL muss absteigen, Ingolstadt hingegen ist in der kommenden Saison wieder zweitklassig.