Ausgebremst: Luca Toni tat sich gegen die Belenenses-Abwehr um Hugo Alcantara schwer. dpa
Obwohl sein Team einen Rückstand aufzuholen hatte, ließ Belenenses-Coach Jesus Jorge seine Elf ähnlich defensiv auflaufen wie beim 0:1 im Hinspiel. Eine einzige Änderung nahm er in der Startelf vor: Weldon stürmte an Stelle von Evendro Paulista.
Auch Ottmar Hitzfeld musste seine Stammformation notgedrungen auf einer Position ändern. Beim 1:0 in Leverkusen brach bei Klose eine alte Knieverletzung wieder auf, die einen Einsatz des Nationalstürmers unmöglich machte. Da auch Podolski nicht einsatzfähig war, rückte Schweinsteiger in die erste Elf. Ribéry rückte neben Toni in die Spitze.
Vor der bescheidenen Kulisse von rund 8000 Zuschauern boten beide Teams im ersten Durchgang nur fußballerische Magerkost. Lissabon begann zwar schwungvoll und beschäftigte die Bayern-Defensive vor allem über Weldon (6., 15.), doch Kahn-Vertreter Rensing hatte keine Probleme, seinen Kasten sauber zu halten.
zum Thema
Die Münchener fanden keine Lücken im Abwehrverbund Belenenses', agierten aber auch viel zu langsam und unpräzise. So dauerte es bis zur 44. Minute, ehe der deutsche Rekordmeister eine erste Torchance verzeichnen konnte. Nach einer direkten Kombination legte Schweinsteiger das Leder von links in den Lauf von Jansen, der aus spitzem Winkel aber an Costinha scheiterte.
Nach der Pause hatte die Hitzfeld-Elf die Partie besser im Griff, ohne aber spielerisch zu überzeugen. Doch zumindest zeigten die Bayern etwas mehr Engagement und prompt taten sich Lücken in der gegnerischen Abwehr auf. Toni zielte nach Schweinsteiger-Pass zunächst noch daneben (52.), stellte kurz darauf aber seine Torjägerqualitäten unter Beweis. Ribéry flankte aus dem linken Halbfeld, Toni nahm den Ball mit dem Oberschenkel an und jagte ihn vom Rand des Fünfmeterraums unhaltbar in die Maschen (59.).
Oft unzufrieden mit Entscheidungen, aber doch erfolgreich: Luca Toni. dpa
Nur eine Minute nach der Führung schlenzte Ribéry das Leder noch knapp am oberen rechten Eck vorbei - dann war es mit der offensiven Herrlichkeit des deutschen Liga-Primus allerdings schon wieder vorbei. Belenenses mühte sich nach Kräften, hatte aber nicht die Mittel, um die Gäste zu gefährden.
So spielte der FCB die Partie locker herunter. Schlaudraff und Ottl ersetzten die Stammkräfte Ribéry und Zé Roberto, die sich schon für weitere Aufgaben schonen durften. Wurde trotz angezogener Handbremse einmal schnell gespielt, kam direkt Gefahr auf. So in der 77. Minute, als Hamit Altintop und Toni die portugiesische Abwehr mit einem schnellen Doppelpass aushebelten. Der Türke hatte keine Probleme, aus acht Metern zum 2:0 einzuschieben.
Der Treffer war aber nur das kurze Aufflackern von spielerischer Klasse. In der Schlussphase ließen es die Münchner allzu ruhig angehen, so dass die Heim-Elf noch zu der ein oder anderen Schusschance kam. Doch weder Joao Paulo (86.) noch Rodrigo Alvim (88.) brachten das Leder aufs Tor.
Am kommenden Dienstag dürfen die Münchener nun gespannt auf die Auslosung der Gruppenphase blicken. Die nächste sportliche Aufgabe steht am Sonntag mit dem bayrischen Derby gegen Pokalsieger Nürnberg auf dem Programm.