3. Liga

Oral: "An Röhl werden wir noch viel Freude haben"

Paulsen fällt wohl auch gegen Rostock aus

Oral: "An Röhl werden wir noch viel Freude haben"

Auf ihn baut Tomas Oral in Zukunft: Merlin Röhl.

Auf ihn baut Tomas Oral in Zukunft: Merlin Röhl. imago images

Zum Jahresausklang warten nach dem spielfreien Wochenende in der englischen Woche mit Rostock und Saarbrücken gleich zwei Schwergewichte der 3. Liga. Obwohl auf die Heimstärke stets Verlass war, rechnet der Coach gegen Hansa mit einem heißen Tanz, auch wenn das Team die letzten beiden Spiele verloren hat: "Wir werden auf einen sehr konzentrierten Gegner treffen, wollen aber die Punkte hier im Sportpark behalten." Die sportliche Entwicklung der Ostseestädter sieht Oral durchweg positiv: "Sie haben in der sportlichen Führung mit Sportdirektor Martin Pieckenhagen und dem Trainer Jens Härtel nicht nur Kontinuität bekommen, es ist auch eine klare Handschrift erkennbar."

Oral relativiert das Thema "Big-Point-Spiele"

Statt der Tabellenführung stand der FCI nun schon zweimal in Folge mit leeren Händen da. Selbst der wortgewandte Trainer Oral tut sich schwer, eine exakte Erklärung zu finden, warum sich das Team in den sogenannten "Big-Point-Spielen" so schwertut. "Natürlich nimmt man Platz 1 gerne mit. Aber da hat immer auch der Gegner noch ein Wörtchen mitzureden", beschreibt der 47-Jährige das Dilemma und erklärt die Problematik der letzten beiden Schanzer Partien: "Wir sind gegen Meppen auf eine wiedererstarkte Mannschaft getroffen. Und so ein Spiel wie gegen Lübeck ist nicht ungewöhnlich. Wenn sich der Gegner bis zuletzt wehrt, ist es immer möglich, dass er zu Chancen kommt, wenn man selbst nicht vorher schneller den Sack zumacht." Trotzdem sieht der gewiefte Taktiker sein Team auf einem guten Weg und gibt zu bedenken: "In der Liga spielt es kein Rolle, ob du am 10., 15. oder 20. Spieltag Tabellenführer bist. Wichtig ist, dass du sehr, sehr lange ein Wörtchen mitredest und am Ende des Tages die Nase vorne hast."

Eckert Ayensas erster Startelfeinsatz nur noch eine Frage der Zeit

Die Absage des Zwickau-Spiels schmerzte den 23-jährigen Angreifer Dennis Eckert Ayensa nicht: "Für mich kommt die Spielpause natürlich auch gelegen, um weiterhin Fitness aufzuholen. Das hilft meinem Körper", gibt der Tempodribbler unumwunden zu. Auch sein Trainer pflichtet ihm bei, warnt aber auch vor einer Überbelastung: "Wir können Eckert Ayensa jederzeit reinschmeißen. Natürlich ist bei ihm mehr möglich, aber wir gehen bei ihm genauso wie bei Marc Stendera sehr vorsichtig um." Trotzdem ist ein klarer Formanstieg zu erkennen, was der Trainer begeistert registriert: "Dennis ist seit den letzten 14 Tagen ein Kandidat für die Startelf." Man darf gespannt sein, wann der Torjäger sein Comeback in der Startformation geben wird.

Röhl - der Lichtblick der "jungen Fraktion"

"Erfreulich, dass unsere junge Fraktion so zugelegt hat und es den arrivierten Kräften schwer macht, wenn sie im Trainingsbetrieb ihre Leistung nicht abrufen", lobt Oral den frischen Wind, der durch den Kader weht. Derzeit sticht mit dem zentralen Mittelfeldspieler Merlin Röhl (18) ausgerechnet der Jüngste heraus. "Ich bin froh, dass wir mit Merlin eine Alternative mehr haben. Das hilft uns sehr, vor allem auch aufgrund der Tatsache, dass wir den einen oder anderen Verletzten haben." Auch für die Zukunft baut der Coach auf das Juwel und hat eine klare Rolle für ihn im Hinterkopf: "Ich sehe ihn ohne Wenn und Aber als Box-to-Box-Spieler. Er ist ein fertiger Mittelfeldspieler, der in beide Richtungen sehr gut arbeitet. Uns tun seine Unbekümmertheit und sein jugendlicher Elan gut." So ins Schwärmen gekommen, legt sein Coach nach: "Er ist ein Spieler, an dem wir sehr viel Freude haben und noch mehr haben werden."

Der einzige Wermutstropfen kommt aus dem Lager der verletzten Spieler. Abwehrchef Björn Paulsen fällt auch weiterhin aufgrund seiner Sehnenverletzung in der Wade aus. Die Hoffnung auf ein Comeback des 29-jährigen dänischen Abwehrturms scheint sich zerschlagen zu haben. Dazu kommt der Ausfall des zweiten Stamm-Innenverteidigers Tobias Schröck (Blinddarm-OP), der wohl erst im Januar 2021 zurückkehren wird. Obwohl die OP gut verlaufen ist, rechnet man im Lager der Schanzer mit einer Pause von drei bis vier Wochen. Dazu gesellen sich vier Langzeitverletzte: Ersatzkeeper Robert Jendrusch (Sprunggelenkverletzung), Linksverteidiger Dominik Franke (Sprunggelenkverletzung), Linksverteidiger Gordon Büch (Kniebeschwerden) und Vorzeigekämpfer Rico Preißinger (Schlüsselbeinfraktur).

Bernd König