Volodymir Sharan, Trainer des PFK Oleksandrija, wechselte im Vergleich zum 1:0 gegen Sorja Luhansk insgesamt viermal: Pankiv stand anstelle von Bilyk (Bank) im Tor, Baboglo, Zaporozhan und Shastal begannen für Bukhal, Tretyakov (beide nicht im Kader) und Bezborodko (Bank).
VfL-Coach Oliver Glasner verzichtete nach dem 2:0 in Frankfurt - dem ersten Sieg nach sieben sieglosen Pflichtspielen in Folge - auf Änderungen: Torhüter Casteels, der wegen eines Haarrisses im Wadenbein drei Monate pausieren musste, gab sein Debüt in der laufenden Europa-League-Saison. Zudem meldete sich Kapitän Guilavogui (zuletzt Knieprobleme) rechtzeitig fit.
Oleskandrija beginnt giftig
Den besseren Start in die Partie, die Oleskandrija aufgrund eines zu kleinen Stadions im knapp 900 Kilometer entfernten Lviv austragen musste, erwischten die Gastgeber. Der PFK, der ohne richtigen Stürmer begann, präsentierte sich bissig und begegnete dem VfL Wolfsburg mit hoher Intensität und Robustheit.
Im letzten Spieldrittel hatten aber beide Teams bei strömendem Regen deutliche Probleme. Richtig brenzlig wurde es für die Niedersachsen im ersten Abschnitt nur einmal: Nach einem Freistoß sprang die Kugel mit etwas Glück von Brumas Kopf direkt vor Shastals Füße. Der zeigte sich davon aber überrascht und scheiterte aus wenigen Metern frei vor Casteels (19.).
Weghorst - und lange nichts
Und die VfL-Offensive? Sie fand über weite Strecken nicht statt. Mittelstürmer Weghorst hing in der Luft und hatte auf dem nassen Geläuf sichtliche Schwierigkeiten bei der Ballannahme. Auch seine Kollegen konnten kaum Akzente setzen. Gefährlich wurde der VfL zunächst fast nur über Standards wie bei Tisserands Kopfball, der knapp über die Querlatte rauschte (24.).
Als sich Wölfe-Trainer Glasner dann wohl schon gedanklich auf ein 0:0 zur Pause eingestellt hatte, durfte der Österreicher doch noch mit seinen Spielern jubeln: Weghorst war nach einem leichten Konakt mit Dubra im gegnerischen Strafraum zu Boden gegangen, der österreichische Referee Manuel Schuettengruber entschied ohne zu zögern auf Strafstoß. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte präzise links unten ins Eck (45.+1). Direkt danach ging es in die Halbzeit.
Wolfsburg entgleitet das Spiel
Nach dem Wiederanpfiff erhöhte der VfL die Schlagzahl. Doch Victor Joao (49.), Roussillon (56.) und William (58.) bekamen die Kugel nicht an PFK-Schlussmann Pankiv vorbei. In der Folge machte sich der Bundesligist dann das Leben unnötig schwer. Die Spielkontrolle entglitt der Glasner-Elf schlagartig. Denn die Zentrale um Arnold und Guilavogui schaffte es kaum noch, dem VfL-Spiel Struktur zu verleihen. Und die Defensive um Abwehrchef Brooks agierte in einigen Situationen nur noch halbherzig.
Das Glück für den VfL: Oleskandrija bekam seine Offensivaktionen nicht sauber zu Ende gespielt. Zwar zwang Zaporozhan Castells aus der Distanz zu einer Glanzparade (67.), weitere zwingende Aktionen sollten sich bei den Ukrainern aber nicht mehr ergeben. Es blieb beim 1:0 für den VfL, der dank dem 0:0 zwischen St. Etienne und KAA Gent vorzeitig in die Zwischenrunde einzog.
Für Oleksandrija, das durch die Niederlage aus dem Wettbewerb ausgeschieden ist, geht es am Sonntag (13 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei Desna Tschernihiw weiter. Wolfsburg, das den ersten Auswärtssieg in der laufenden Runde feierte, hat fünf Stunden später Werder Bremen zu Gast. Zum Abschluss der EL-Gruppenphase ist Oleksandrija am 12. Dezember in Gent zu Gast, Wolfsburg empfängt zur gleichen Zeit St. Etienne.