Champions League

Luis Enrique stellt sich bezüglich Barcas Werten über Xavi

Pikantes Trainerduell in Paris

"Ohne Zweifel ich": Luis Enrique stellt sich bezüglich Barcas Werten über Xavi

Alte Bekannte: Luis Enrique und Xavi.

Alte Bekannte: Luis Enrique und Xavi. imago/AFLOSPORT

Der 3. Oktober 1998 war ein ganz besonderer Tag für Xavi. Damals absolvierte der Teenager sein erstes Ligaspiel für den FC Barcelona. Die Katalanen gewannen in Valencia 3:1, Patrick Kluivert, Rivaldo und Sonny Anderson hießen die Torschützen bei der Elf von Trainer Louis van Gaal. Damals auch über 90 Minuten mit auf dem Platz: Luis Enrique.

Vorschau

Es war eine Saison, die Barcelona mit dem Double aus Meisterschaft und Pokalsieg krönte. Und das Mittelfeld-Gespann sollte auch in anderer Konstellation funktionieren: Luis Enrique beendete seine aktive Karriere im Jahr 2004 und wurde über Umwege 2014 Trainer beim FC Barcelona. Xavi war da längst zum Weltklassespieler gereift, gemeinsam räumte das Duo in Luis Enriques Premierenjahr alles ab - unter anderem natürlich auch den Henkelpokal.

Ich kenne den Trainer Xavi überhaupt nicht.

Luis Enrique

Alte Weggefährten also, die sich nun als Kontrahenten am Seitenrand wiederbegegnen. Für Luis Enrique ist der "Coach" Xavi allerdings eine große Unbekannte, wie er vor dem Viertelfinalhinspiel am Mittwoch verriet. "Es tut mir leid, wenn ich den Ballon platzen lasse, aber ich kenne den Trainer Xavi überhaupt nicht. Ich kenne Xavi als Mannschaftskameraden und Xavi als Spieler." Den Verein, den kenne er natürlich gut, sagte der 53-Jährige. Aber: "Ich weiß nicht, ob das ein Vorteil oder ein Nachteil sein wird."

Es werden zwei emotionale Partien für den Mann aus Gijon, der nach seinem durchwachsenen Versuch als spanischer Nationaltrainer bei PSG einen neuen Anlauf genommen hat. "Mit Barca verbindet mich eine Liebesbeziehung und ich bin stolz darauf. Aber ich bin ein Profi und schulde es dem Verein, der mir vertraut hat. Ich freue mich auf dieses Spiel", sagte Enrique.

Mit ihm an der Spitze soll der große Wurf endlich gelingen. Ganz Paris giert danach, endlich die Champions League zu gewinnen, die horrenden Investitionen der letzten Jahre sollen sich endlich auszahlen. Da kann Luis Enrique noch so sehr versuchen, den Druck vom Kessel zu nehmen.

Die Vereinspolitik habe sich seit diesem Jahr "geändert", man sei jetzt "auf einer anderen Linie". Es sei "nicht positiv, Druck auf eine Mannschaft auszuüben, die noch keine Champions League gewonnen hat", findet er. Doch dann sagte er doch das, was Umfeld und Fans nun einmal hören wollen. "Können wir sie gewinnen?", fragte er selbst und antwortete auch: "Ja, aber zuerst müssen wir Barca schlagen."

Barcelonas Werte? Luis Enrique muss nicht überlegen

Mauerpfeiler: Xavi und Luis Enrique im Jahr 2003, in der Mitte Oscar Lopez (2. v. li.) und Phillip Cocu

Mauerpfeiler: Xavi und Luis Enrique im Jahr 2003, in der Mitte Oscar Lopez (2. v. li.) und Phillip Cocu. imago images/Mary Evans

Dass Luis Enrique aber generell kein großer Freund von leisen Tönen ist, wurde am Dienstag auch mal wieder deutlich. Wer seiner Meinung nach denn die Werte des FC Barcelona besser verkörpere, er oder Xavi, wurde er gefragt. Darüber musste er nicht lange nachdenken: "Ohne Zweifel ich", sagte Luis Enrique. "Schauen Sie sich die Daten und die Titel an, den Ballbesitz, das hohe Pressing … Das ist keine Meinung, sondern das sind Zahlen und Daten."

Bleibt die Frage, wer aus dem ersten direkten Duell als statistischer Sieger hervorgeht. Luis Enrique hat da schon seine Ideen, rückte aber nicht mit ihnen heraus. "Ich werde Ihnen nicht sagen, wo ihre Schwachstelle liegt", sagte er. "Sie haben einen guten Lauf, sie sind erfahren. Es ist ein kompliziertes Spiel und es gibt eine Rivalität, von der ich hoffe, dass sie gesund ist und dass wir ein großes Spektakel sehen werden. Ich hoffe, dass wir zwei gute Fußballspiele sehen werden."

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