Peter Neururer, Trainer der Offenbacher Kickers, hatte vor dem Spiel gegen RW Erfurt von seiner Elf mehr Offensivkraft gefordert. Das Team veränderte der Coach dabei nur auf einer Position. Statt wie in der Vorwoche Nazir Saridogan aufzustellen, kam Matthias Becker nach überstandener Knöchelblessur von Beginn an im Sturm.
RW Erfurt-Trainer Frank Engel setzte dagegen auf Konterspiel aus einer verstärkten Abwehr. Stürmer Frank Seifert musste Defensivmann André Tews weichen, der im Mittelfeld absicherte.
Entsprechend der taktischen Vorgaben beider Trainer, entwickelte sich zunächst ein äußerst einseitiges Spiel. Die Kickers, angetrieben durch den agilen Neuzugang Patrick Glöckner auf der rechten Mittelfeldseite, ließen RWE kaum aus der eigenen Hälfte kommen. Doch vor dem Tor von Keeper Steffen Kraus zeigte sich wieder die alte Schwäche der Offenbacher, eine mangelhafte Chancenverwertung. Patrick Würll, Tom Stohn und Stefan Simon vergaben ihre aussichtsreichen Möglichkeiten leichtfertig. Ebenso nach dem Wiederanpfiff. Der OFC setzte die Engel-Elf unter Dauerdruck. Doch erneut vermochten es die Kickers-Akteure nicht, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen.
Die Wende dann in der 72. Minute. Nach wiederholtem Foulspiel sah Offenbachs Tom Stohn die Gelb- Rote Karte. RW Erfurt, nun in Überzahl, bot sich Raum für schnelle Konter. Und die Belohnung für die Thüringer ließ nicht auf sich warten. Während der OFC mittlerweile völlig kopflos agierte, nutzte RWE-Stürmer Ronny Hebestreit seine Chance in der Schlussminute und traf zum Sieg für Rot-Weiß Erfurt. Die Kickers-Abwehr schien dabei bereits mit den Gedanken in der Kabine, bot keinerlei Gegenwehr.
Holger Kliem