Im Vergleich zum 3:0 im letzten Gruppenspiel gegen Island veränderte Österreichs Trainer Dominik Thalhammer sein Team auf einer Position: Schnaderbeck ersetzte Kirchberger in der Innenverteidigung. Bei Spanien setzte Coach Jorge Vilda gegenüber der 0:1-Niederlage gegen Schottland auf vier Veränderungen: Mapi Leon kam für Pareira, Latorre für Ouahabi, Vilas für Jenni und Caldentey für Alexia.
Österreich startete mit engagiertem Spiel nach vorne und frühem Stören, ließ sich aber schnell die Butter vom Brot nehmen. Nach rund zehn Minuten hatte Spanien das Spiel im Griff und kam zu einzelnen gute Möglichkeiten, die allerdings die gut aufgelegte Torfrau Zinsberger zunichtemachte, etwa in der 15. Minute bei einem strammen Schuss aus 25 Metern von Mapi Leon.
In der 18. Minute dann die erste gute Möglichkeit für die Österreicherinnen: Puntigam spielte im Strafraum auf Billa, die aber über das Tor schoss.
Die gute Gelegenheit schien dem Austria-Team Auftrieb zu geben, das nun erst einmal im Spiel nach vorne zwingender war, meist über die rechte Seite eingeleitet durch Feiersinger. Allerdings haperte es oft im Abschluss, vor allem, da die Angreiferinnen immer wieder im Abseits landeten.
In der 42. Minute war für die Duisburgerin Makas bereits die Partie beendet: Bei einem Zweikampf mit Amanda war sie umgeknickt und musste behandelt werden. Für sie kam Prohaska.
Die letzte Chance vor der Pause war den Spanierinnen vorbehalten: Nach Zuspiel von Amanda hatte Meseguer aus 18 Metern freie Schussbahn auf das Tor, der Ball ging aber knapp links vorbei (44.).
Nach dem Seitenwechsel hatte Österreich die bis dato beste Torchance: Nach einem Eckball von Feiersinger kam Prohaska zum Kopfball. Spaniens Torfrau Panos konnte klären, wenn auch erst im Nachfassen (53.).
Insgesamt war die Partie nun jedoch deutlich tempo- und chancenärmer als im ersten Durchgang. Nennenswert in der regulären Spielzeit war noch der Treffer ans Außennetz von Burger nach Zuspiel von Feiersinger in der 70. Minute.
Kurz nach Anpfiff der Verlängerung wieder eine Chance des Teams von Trainer Dominik Thalhammer: Burger passte in die Mitte zu Feiersinger, die am kurzen Pfosten aber das Leder nicht ins Netz bringen konnte (94.).
Die Überraschung ist perfekt: Österreich steht im EM-Halbfinale. Getty Images
Insgesamt schienen jedoch beide Teams insgeheim schon mit dem Elfmeterschießen zu liebäugeln. Und die Kräfte ließen nach: Als Torrecilla in der 114. Minute allein aufs Tor zulief, schloss sie viel zu früh ab, um Zinsberger ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Auch eine Schlussoffensive Spaniens in den letzten beiden Minuten brachte nichts mehr ein.
Die österreichische Torfrau wurde dann auch zur Heldin im nötigen Elfmeterschießen: Gegen Meseguer parierte sie, nach Puntigams Treffer kannte der Jubel beim Team von Trainer Thalhammer keine Grenzen mehr. Halbfinalgegner wird am Donnerstag Deutschland-Bezwinger Dänemark sein.