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Novum: 2024 endet die Tour de France nicht in Paris

Nizza ist der Zielort mit einem Einzelzeitfahren

Novum: 2024 endet die Tour de France nicht in Paris

Greg LeMond bei seinem Toursieg 1989

Greg LeMond bei seinem Toursieg 1989 AFP via Getty Images

Gerüchte gab es bereits seit längerer Zeit, am Montag haben die Tour-Organisatoren die Premiere verkündet: Erstmals seit der ersten Austragung im Jahr 1903 wird die Tour de France im kommenden Jahr nicht im Ballungsraum Paris endet. 2024 heißt der Zielort am 21. Juli Nizza. Wegen der Olympische Sommerspiele in der französischen Hauptstadt musste die historische Änderung beschlossen werden. Fünf Tage später findet am 26. Juli die Eröffnungszeremonie von Olympia 2024 statt.

Der neue Zielort ist nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal der Tour 2024. Denn erstmals wird die Frankreich-Rundfahrt in Italien am 29. Juni gestartet. Den Zuschlag für den Grand Depart erhielt Florenz, insgesamt werden drei Etappen auf dem italienischen Stiefel ausgetragen. Mit dem Start im Nachbarland erinnert die Tour an Octavio Bottecchia, der 1924 als erster Italiener die Tour de France gewinnen konnte.

Wiederholt sich das "Finale des Jahrhunderts" von 1989?

Von herausragender sportlicher Bedeutung dürfte aber eine weitere Änderung sein: Denn erstmals seit 1989 wird die Tour de France wieder mit einem Zeitfahren enden. Und damit könnte erneut Geschichte geschrieben werden: Denn vor dann 35 Jahren lieferten sich der US-Amerikaner Greg LeMond und der Franzose Laurent Fignon ein historisches und denkwürdiges Duell. LeMond ging mit 50 Sekunden Rückstand auf den Führenden Fignon an den Start. Doch Fignon, der Radhero Frankreichs nach der Ära von Bernard Hinault, verlor von Start weg Sekunde um Sekunde. Am Ende lag LeMond auf den Champs Elysees um acht Sekunden vor Fignon, verhinderte damit dessen dritten Triumph und sicherte sich den zweiten seiner insgesamt drei Toursiege. Umgerechnet auf die damals zurückgelegten 3257 Kilometer lag LeMond um 82,2 Meter vor Fignon. 

Es war zudem die knappste Entscheidung in der Tour-Historie und wird bis heute als das "Finale des Jahrhunderts" bezeichnet. Es führte aber auch zu Diskussionen, denn LeMond ging erstmals mit einem ergonomischen Lenker und einem aerodynamischen Helm an den Start. Beides führte dazu, dass er deutlich weniger Luftwiderstand zu überwinden hatte als sein Kontrahent.

jer

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