Österreichs Ausgangslage vor dem Spiel in Skopje war klar: Alles andere als ein Sieg half der Mannschaft von Trainer Franco Foda in der Gruppe G nicht weiter, zu weit war sie mit nur einem Sieg aus drei Spielen hinter das Führungsduo zurückgefallen. Personell musste der ÖFB-Coach auf Kapitän Alaba verzichten, der sich beim 1:0 gegen Slowenien am linken Oberschenkel verletzt hatte.
Die Gäste aus der Alpenrepublik legten vom Start weg offensiv los, schon nach 36 Sekunden hätte Arnautovic das 1:0 machen müssen, doch der West-Ham-Stürmer schoss aus elf Metern den nordmazedonischen Keeper Dimitrievski an, so dass dieser per Fuß parieren konnte.
In diesem Stil ging es weiter, die Foda-Elf ließ reihenweise Großchancen aus - neben Arnautovic, der abermals scheiterte, vergab auch noch Sabitzer eine Hundertprozentige. Diese Nachlässigkeiten sollten sich rächen, auch wenn die Elf vom Balkan dafür nicht besonders viel tat. Nach einem weiten Ball auf Stürmer Pandev köpfte Hinteregger den Ball scheinbar sicher zurück zu seinem Torwart Lindner. Doch dieser hatte mit einem solchen Rückspiel überhaupt nicht gerechnet, rannte planlos raus und musste dem ins Tor kullernden Ball hinterherhecheln (18.). Nordmazedonien führte und wusste nicht, warum.
Das ÖFB-Team wirkte kurz verunsichert, der Underdog wurde kurzfristig frecher - Pandev zielte vorbei -, doch dann besann sich die Foda-Elf wieder und spielte nach vorne. Dennoch schlug sie aus den sich bietenden Räumen und den häufigen Fehlpässen der Nordmazedonier im Spielaufbau zu wenig Kapital.
Trotzdem war der 1:1-Pausenstand hochverdient. Eine weite Flanke von Laimer drückte Lazaro mit der rechten Innenseite ins lange Eck (39.) - es war die bisher am schwierigsten zu verwandelnde Chance. Kurz danach traf Sabitzer mit einem Flachschuss nur den Pfosten, sodass die Österreicher in Durchgang zwei weiter nach vorne spielen mussten.
Hartes Stück Arbeit für Doppelpacker Arnautovic und Sabitzer. imago images
Das taten sie denn auch gleich vom Anpfiff weg, allerdings blieb die Chancenverwertung weiterhin ein Manko. Nach einem Doppelpass zwischen Laimer und Sabitzer auf der linken Seite drang Sabitzer energisch in den Strafraum ein und wurde dort vom riskant grätschenden Bejtulai von den Beinen geholt - Elfmeter! Arnautovic nahm sich der Sache an und drosch den Ball trocken unter die Latte (62.). So richtig jubeln wollte der frühere Bremer aber nicht, zu sehr nervten ihn wohl seine Fehlschüsse noch immer aus Halbzeit eins.
Mit dem Rückstand war nun Nordmazedonien gefordert und die Elf aus Südosteuropa suchte vorsichtig den Weg nach vorne. Ein Pandev-Schuss wurde geblockt, die Österreicher schalteten in einen Verwaltungsmodus mit deutlich mehr Ballzirkulation. In vorderster Front wurden sie nun effektiver, Arnautovic mit einem Kopfball und ein Eigentor von Bejtulai sorgten letztlich für einen versöhnlichen 4:1-Auswärtssieg.
In der Gruppe G erklimmt Österreich nun mit sechs Zählern Platz drei hinter Israel, das durch die klare Niederlage in Polen bei sieben Punkten stehen bleibt. Die ersten beiden Mannschaften qualifizieren sich direkt für die EM 2020, ein Umweg zur Endrunde führt noch über die Play-offs der Nations League im März 2020.