Aouar hatte es auf dem Kopf. Es lief die letzte Minute der regulären Spielzeit, als noch einmal eine Flanke aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum der Niederlande flog. Der Ball kam etwa acht Meter vor dem Tor herunter, Aouar setzte zum Kopfball an, verfehlte aber sein Ziel.
Es war die große Chance zum Sieg, doch es blieb beim 1:1 - ehe Boadu in der dritten Minute der Nachspielzeit auf der anderen Seite die Entscheidung zu Gunsten der Niederlande herbeiführte. Es war der Schlusspunkt eines sehr abwechslungsreichen Spiels.
In den ersten 45 Minuten war noch Oranje das aktivere Team gewesen, hatte aber seine einzigen beiden Torchancen in Person von Stengs (19.) und Kluivert (42.) ausgelassen.
Frankreich überließ den Niederlanden zunächst die Spielgestaltung - schlug aber Mitte der ersten Hälfte nach einem ruhenden Ball zu: Leverkusens Diaby servierte eine Ecke, am Fünfmeterraum stieg der künftige Münchner Upamecano hoch und traf mit einem platzierten Kopfball ins lange Eck - 1:0 für Frankreich (23.).
U-21-EM, Viertelfinale
Boadu antwortet nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel dann die Antwort der Niederlande: Harroui zog aus der zweiten Reihe ab, der Ball fiel Boadu vor die Füße - und der Angreifer traf aus etwa acht Metern mit einem Schuss unter die Latte (50.).
Ein Tor, das Frankreich wachrüttelte. Les Bleus bauten nun Druck auf, doch Maouassa scheiterte an Bijlow (53.), ehe Ikoné aus wenigen Metern nur den Innenpfosten traf (66.) und Tchouameni zu mittig zielte (73.).
Frankreich war im zweiten Durchgang obenauf, doch in der letzten Minute vergab auch Aouar, ehe die Niederlande auf der anderen Seite traf: Bei einem Konter legte Kluivert quer - Boadu traf aus zwölf Metern halbhoch ins rechte Eck (90.+3). Der Lucky Punch, der den Niederlanden ins Halbfinale verhalf.