Tennis

Nichts zu machen: Solider Zverev muss sich Dimitrov geschlagen geben

Bulgare spielt im Finale von Miami gegen Sinner

Nichts zu machen: Solider Zverev muss sich Dimitrov geschlagen geben

Faire Geste: Alexander Zverev (li.) gratulierte Grigor Dimitrov zu dessen Sieg.

Faire Geste: Alexander Zverev (li.) gratulierte Grigor Dimitrov zu dessen Sieg. Icon Sportswire via Getty Images

Dass sich Grigor Dimitrov in Miami wohlfühlt, wurde nicht zuletzt jedem klar, als dieser im Viertelfinale niemand geringeren als Carlos Alcaraz beim 6:2, 6:4-Erfolg fast schon vorführte. Gegen Alexander Zverev hatte es der Bulgare nun aber nicht ganz so einfach, musste sich über drei Sätze mühen.

Recht schnell wurde deutlich, dass sich die beiden Kontrahenten wenig schenken würden. Satz 1 war eine knappe Kiste, die nach 43 Minuten entschieden wurde. Entscheidend war dabei eine kurze Schwächephase des Deutschen, der sich bei 4:5 und 30:0 gleich drei unerzwungene Fehler leistete, die ihn schlussendlich auch den Satz kosteten. Satz zwei war abermals geprägt von starken Aufschlagspielen und wurde letztendlich im Tiebreak entschieden, in dem Zverev die Nerven bewahrte und mit 7:4 den dritten Durchgang erzwang.

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Diesen wiederum entschied im Grunde ein spektakulärer Schlag: Als Dimitrov bei eigenem Breakball nach vorne marschierte, sprang Zverevs Passierball longline ans Netz, der Bulgare reagierte blitzschnell und setzte einen Vorhandvolley halb am Boden liegend ins offene Feld zum letztlich vorentscheidenden 4:3, anschließend brachte er das Match souverän mit 6:4, 6:7 (4:7), 6:4 nach Hause.

Dimitrovs Wartezeit hat ein Ende

Dimitrov war am Ende der bessere Spieler, wenngleich Zverev kein schlechtes Match gemacht hatte (75 Prozent erste Aufschläge und lediglich acht Fehler ohne Not). Dimitrov war jedoch aktiver, was allein schon die Winner-Statistik belegt (45:24) und hätte das Match durchaus auch früher zumachen können. Sein Sieg war gleichbedeutend mit dem Ende einer fast zehn Jahre währenden Wartezeit, behauptete er sich doch erstmals seit 2014 und sieben Niederlagen in Folge wieder gegen Zverev.

Der 32-jährige Dimitrov erlebt 2024 so etwas wie seinen zweiten Frühling, zu Jahresbeginn holte er sich den Titel in Brisbane und gewann schon 19 Matches in diesem Jahr. Nun greift er in Miami nach seinem zweiten Masters-Titel überhaupt (2017 hatte er in Cincinnati triumphiert). Im Finale trifft er auf den enorm formstarken Jannik Sinner, der zuvor mit einem beeindruckenden Zweisatzsieg Daniil Medvedev aus dem Weg geräumt hatte. Zverev wiederum muss weiter auf den 22. Titel seiner Karriere warten.

Kurios: Durch seinen Finaleinzug wird Dimitrov ab Montag wieder in die Top 10 der Weltrangliste zurückkehren - und damit zugleich dafür sorgen, dass wieder ein Spieler, der eine einhändige Rückhand spielt, unter den besten 10 der Welt vertreten sein wird.

drm

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