DFB-Pokal

"Nicht beleidigt": Fischer erklärt seine Rote Karte

Trainer der Eisernen entschuldigt sich beim Schiedsrichter

"Nicht beleidigt": Fischer erklärt seine Rote Karte

Fassungslos schaut Urs Fischer auf die Rote Karte.

Fassungslos schaut Urs Fischer auf die Rote Karte. IMAGO/Sportfoto Rudel

84 Minuten kam Schiedsrichter Sascha Stegemann beim Pokalspiel zwischen Stuttgart und Union Berlin ohne Karten aus, dann zeigte der Referee vier Spielern Gelb - und nach Schlusspfiff Berlins Trainer Urs Fischer glatt Rot.

"Sie können mir glauben, dass ich den Schiedsrichter nicht beleidigt habe", sagte der Schweizer nach der Partie. Grund der Aufregung war eine Szene in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Nach Sheraldo Beckers Flanke köpfte Dan-Axel Zagadou den Ball vehement am zweiten Pfosten weg, Jerome Roussillon hatte im Luftzweikampf keine Chance, blieb aber nach der Landung auf dem Boden liegen. Union blieb im Ballbesitz, nach einer erneuten Flanke von Robin Gosens unterbrach Sascha Stegemann die Partie.

Schiedsrichterball Stein des Antoßes

Für Ärger auf Seiten der Köpenicker hatte aber nicht die Unterbrechung, sondern die Spielfortsetzung gesorgt. Die Unioner hätten gerne den Ball gehabt, diesen legte Stegemann aber VfB-Keeper Alexander Nübel hin - und zwar weil Maximilian Mittelstädt die Kugel aus dem eigenen Strafraum geköpft hatte. Erst nach dem Pfiff gelangte Robin Knoche an den Ball.

In den DFB-Spielregeln heißt der entsprechende Passus wie folgt: "Ein Schiedsrichterball erfolgt mit dem Torhüter (bei Spielunterbrechung im Strafraum) oder mit einem Spieler des Teams, das den Ball zuletzt berührt hat, an der Stelle, an der der Ball zuletzt berührt wurde." Somit korrekte Entscheidung des Referees.

Trotzdem regten sich die Köpenicker auf - und das zu sehr. "Seine Aussage war, dass ich zu aggressiv und forsch war", so Fischer, der danach bereits bei Stegemann in der Kabine gewesen sei und sich entschuldigt habe. "Gut ist es nicht, es tut mir auch wirklich leid", gestand der 57-Jährige. Er müsse sich da "besser unter Kontrolle haben". Allerdings gehören zum Fußball eben auch Emotionen. "Wenn das zu viel ist, muss ich das akzeptieren und aus solchen Situationen lernen."

Stegemann äußert sich

Stegemann selbst sagte bei "Sky", dass er den Spielern nach Spielende erklären wollte, "dass es laut Regeltext keine Handhabe gab". Diese Erklärungsversuche waren "in dem Moment nicht sonderlich erfolgreich". Hinzu kamen dann noch "mit dem Torwarttrainer (Michael Gspurning, Anm. d. Red.) und Urs Fischer zwei Teamoffizielle".

Nachfragen gab es von den Offiziellen keine, "sondern sie haben im lauten Ton auf uns eingeredet und uns angeschrien". Das Regelwerk sehe hier "eine Rote Karte für Teamoffizielle" vor. Betonen wollte der Unparteiische aber, "dass Urs Fischer mich nicht beleidigt hat". Die Entschuldigung nahm er an.

sts