Wintersport

Boe verschießt Gold - Pidruchnyi gelingt Sensation

Verrückte Verfolgung bekommt unerwarteten Weltmeister

Boe verschießt Gold - Pidruchnyi gelingt Sensation

Holte überraschend Gold: Dmytro Pidruchnyi.

Holte überraschend Gold: Dmytro Pidruchnyi. imago

Die deutschen Biathleten haben durch schwache Schießleistungen in der WM-Verfolgung von Östersund die Medaillenrängen klar verpasst. Beim Sensationssieg des Ukrainers Dmytro Pidruchnyi lief Erik Lesser am Sonntag im Jagdrennen als bester Deutscher auf Platz elf. Der 30-jährige Thüringer leistete sich drei Fehler und hatte nach 12,5 Kilometern 1:03,3 Minuten Rückstand auf Überraschungsmann Pidruchnyi.

Der zuvor nie siegreiche Ukrainer verwies nach zwei Strafrunden den haushoch favorisierten Sprint-Weltmeister Johannes Thingnes Boe aus Norwegen, der fünf Fehler schoss, mit 8,3 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Bronze sicherte sich wie im Sprint der Franzose Quentin Fillon Maillet (3/+ 17,7 Sekunden).

Der Olympia-Dritte Benedikt Doll wurde nach vier Fehlern Zwölfter direkt gefolgt von Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer, der ebenfalls viermal in die Strafrunde musste. Philipp Nawrath (5 Fehler), der Überraschungs-Zwölfte im Sprint, als 21. und Johannes Kühn (6) als 24. verpassten die Top 20. "Die Medaille wäre heute sehr schwer gewesen. Beim letzten Stehendschießen habe ich mich gut gefühlt, es aber wieder nicht genutzt", sagte Doll in der "ARD".

Die Schützlinge von Bundestrainer Mark Kirchner sind damit nach den ersten beiden Einzelrennen noch ohne Medaille. Lesser hatte 2015 als letzter Deutscher Verfolgungs-WM-Gold geholt.

Norweger mit drei Fehlern beim letzten Schießen

Boe lief vorne weg, auch wenn sich der 13-malige Saisonsieger einige Unsicherheiten leistete. Lesser lag nach den zwei fehlerfreien Liegeneinlagen als Vierter auf Medaillenkurs. Aber stehend kam Lesser, der 2015 als letzter Deutscher Verfolgungs-Weltmeister wurde, nicht zurecht und verpasste damit wie seine Teamkollegen einen möglichen Medaillenrang.

Boe, der bereits zuvor Gold im Sprint und in der Mixed-Staffel holte, sah beim finalen Schießen wie der sichere Sieger aus. Aber der 25-Jährige leistete sich gleich drei Fahrkarten und konnte die 15 Sekunden Rückstand auf den fehlerfreien Pidruchnyi trotz seiner herausragenden läuferischen Qualitäten nicht mehr aufholen.

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dpa