Rad

Judith Arndt sichert sich Silber

Marcel Kittel holt zum Auftakt Bronze

Judith Arndt sichert sich Silber

Strahlende Sieger: Luke Durbridge, Taylor Phinney und Marcel Kittel (v.l.).

Strahlende Sieger: Luke Durbridge, Taylor Phinney und Marcel Kittel (v.l.). picture alliance

Auf dem schweren Zeitfahrkurs blieben Mit-Favoriten wie der Holländer Tom Dumoulin, der Portugiese Nelson Oliveira oder auch der Brite Alex Dowsett nach einem Defekt ohne Medaillenchancen. "Ich bin sehr zufrieden, dass es mit der Medaille geklappt hat. Ich habe alles rausgeholt. Der letzte Kilometer hat sehr weh getan“, sagte Kittel, der im Vorjahr bei der WM in Mendrisio noch den undankbaren vierten Platz belegt hatte. Dieses Schicksal blieb ihm diesmal gerade noch erspart. Kittel wird in der kommenden Saison Profi im niederländischen Rennstall Skil-Shimano.

Bei der vorletzten Zwischenzeit war er noch auf Platz vier gestoppt worden, im Ziel lag er dann 2,95 Sekunden vor dem Portugiesen Nelson Oliveira. Der erst 20-jährige Phinney, den Lance Armstrong für "das größte Talent seit langer Zeit" hält, holte schon seinen zweiten Weltmeistertitel in diesem Jahr. Ende März hatte er bei der Bahnrad-WM in Kopenhagen den WM-Titel in der 4000-m-Einerverfolgung gewonnen.

Straßenrad-WM in Australien

Phinney ist der Sohn berühmter Eltern. Seine Mutter Connie Carpenter-Phinney gewann 1984 Olympia-Gold im Straßenrennen, sein Vater Davis war 1986 der erste amerikanische Etappensieger bei der Tour de France. Für das kommende Jahr hat Phinney junior bereits einen Profivertrag beim US-Team BMC unterschrieben.

Judith Arndt sammelt weiter WM-Medaillen

Judith Arndt, Weltmeisterin Emma Pooley und Linda Melanie Villumsen

Freute sich dann doch noch über Silber: Judith Arndt (links) mit Weltmeisterin Emma Pooley und Linda Melanie Villumsen. picture alliance

Das zweite Edelmetall gab es wenige Stunden später im Zeitfahrwettbewerb der Frauen. Dort sicherte sich Judith Arndt die Silbermedaille. Die 34-Jährige war auf dem 22,8 km langen Kurs nur 15,17 Sekunden langsamer als die Britin Emma Pooley, die sich in 32:48,44 Sekunden den Sieg holte. Dritte wurde die Neuseeländerin Linda Melanie Villumsen.

Für Arndt war es bereits die siebte WM-Medaille bei Straßen-Weltmeisterschaften und die fünfte im Zeitfahren, ganz zufrieden war sie damit allerdings im Ziel nicht. "Eine Medaille bei der WM ist immer schön, aber mein Ziel war es, Weltmeisterin zu werden", sagte Arndt. Das war ihr bislang nur 2004 gelungen, als sie das Straßenrennen in Verona gewonnen hatte.

Charlotte Becker landete auf dem 14. Rang. Ein weiteres Ausrufezeichen in ihrer langen Karriere setzte Jeannie Longo-Ciprelli: Im Alter von 51 Jahren fuhr die Französin auf Platz fünf.

Einzelzeitfahren der U23-Männer über 31,6 km:

1. Taylor Phinney (USA) 42:50,29 Minuten, 2. Luke Durbridge (Australien) 1,19 Sekunden zurück, 3. Marcel Kittel (Erfurt) 24,01, 4. Nelson Oliveira (Portugal) 27,96, 5. Rohan Dennis (Australien) 46,87, 6. Matteo Mammini (Italien) 49,88

Einzelzeitfahren der Frauen über 22,8 km:

1. Emma Pooley (Großbritannien) 32:48,44 Minuten, 2. Judith Arndt (Leipzig) 15,17 Sekunden zurück, 3. Linda Melanie Villumsen (Neuseeland) 15,80, 4. Amber Neben (USA) 37,66, 5. Jeannie Longo-Ciprelli (Frankreich) 43, 94, 6. Evelyn Stevens (USA) 1:00,08 Minuten zurück, ... 14. Charlotte Becker (Berlin) 1:53,95