Europa League

Vorbild Liverpool - Wunder an der Stamford Bridge?

Frankfurt: Haller und Rode im Abschlusstraining dabei

Vorbild Liverpool - Wunder an der Stamford Bridge?

Wirkte beim Training an der Stamford Bridge munter mit: Sebastien Haller (re.).

Wirkte beim Training an der Stamford Bridge munter mit: Sebastien Haller (re.). kicker

Aus London berichtet Julian Franzke

Munter, scheinbar mühelos und ohne erkennbare Probleme absolvierte Haller am Mittwochabend im Stadion an der Stamford Bridge das lockere Aufwärmprogramm. Nach den ersten 15 Minuten trainierte die Eintracht - wie von der UEFA vorgeschrieben - hinter verschlossenen Türen weiter, sodass keine Erkenntnisse aus dem Trainingsspiel gewonnen werden konnten. Der Franzose dürfte zwar kein Kandidat für die erste Elf sein, könnte aber als Einwechselspieler womöglich ein entscheidender Faktor werden. "Er hat eine sehr gute Therapie hinter sich und ist eventuell ein Thema", berichtet Trainer Adi Hütter.

Trainersteckbrief Hütter
Hütter

Hütter Adolf

Eintracht Frankfurt - Vereinsdaten
Eintracht Frankfurt

Gründungsdatum

08.03.1899

Vereinsfarben

Rot-Schwarz-Weiß

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Vor der Rückkehr in die erste Elf steht Sebastian Rode, der zuletzt in Leverkusen angeschlagen ausgefallen war. Auch der Mittelfeldspieler nahm am Abschlusstraining teil, der Trainer sagt: "Er hat signalisiert, dass er wieder fit ist." Nicht im Kader stehen wird dagegen Jetro Willems. Der zuletzt im Mittelfeld eingesetzte Linksverteidiger wurde in Leverkusen schon vor der Pause ausgewechselt und saß nun "aus rein sportlichen Gründen" nicht mit im Flieger. Die Nichtberücksichtigung ist als Denkzettel für den Niederländer zu verstehen, der viel zu wenig aus seinem unbestrittenen fußballerischen Talent herausholt und auf dem Platz oftmals unkonzentriert wirkt.

"Leidenschaftlich und mutig": Liverpool als Inspiration

Für die Mannschaft ist es vielleicht ganz gut, dass nicht so viel Zeit bleibt, um sich über den rabenschwarzen Abend in Leverkusen den Kopf zu zerbrechen. "Wir haben versucht, die Klatsche so schnell wie möglich zu verarbeiteten", erklärt Hütter. Er hat die Niederlage am Montag mit dem Team analysiert und besprochen, den Dienstag bekamen die Profis frei, am Mittwoch saßen sie schon wieder im Flieger. "Ich bin 100-prozentig überzeugt, dass die Mannschaft ein anderes Gesicht zeigen wird", sagt der Coach zuversichtlich. Er hofft: "Es hat immer wieder mal Wunder gegeben, vielleicht gibt es am Donnerstag eines an der Stamford Bridge. Wir können etwas Historisches schaffen."

London

Warmmachen: Die SGE-Akteure beim Abschlusstraining am Mittwoch. kicker

Als Vorbild dient der magische Abend des FC Liverpool, der mit dem 4:0 gegen Barcelona für eine Sensation sorgte. "Dieses Spiel hat mich gefesselt", erzählt Hütter und erklärt: "Liverpool hat gezeigt, was es heißt, wenn man an etwas glaubt. Sie haben leidenschaftlich und mutig nach vorne gespielt. Das wünsche ich mir auch von unserer Mannschaft. Wenn man so weit kommt, will man auch ins Finale." Ähnlich äußert sich auch Kapitän David Abraham. "Es war beeindruckend zu sehen, wie Liverpool als Mannschaft gearbeitet hat. Der Gesamtauftritt war geprägt von Lust, Willen, Mut und Leidenschaft. Das sind genau die Tugenden, die wir am Donnerstag benötigen, gepaart mit einer großartigen Leistung."

Pokalsieg 2018 als gutes Omen?

Dass die Niederlage in Leverkusen nicht zwangsläufig ein schlechtes Omen für das Rückspiel an der Stamford Bridge bedeuten muss, zeigt ein Blick in die vergangene Saison. Damals spielte die Eintracht gegen Saisonende wochenlang mehr schlecht als recht und verlor am letzten Spieltag mit einer völlig uninspirierten Leistung 0:1 auf Schalke. Das Ende ist bekannt: Eine Woche später schwang sich die Mannschaft zu einer riesigen Energieleistung auf und besiegte den FC Bayern im Pokalfinale 3:1. Eine ähnliche Leistung wird nötig sein, um am Donnerstagabend an der Stamford Bridge ein kleines Wunder zu vollbringen. Nach all den positiven Überraschungen in dieser Spielzeit ist das der Mannschaft allemal zuzutrauen.

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