U 21

Wird Nübel bei einem Elfmeterschießen ausgewechselt?

Schalker lässt seine Zukunft in der Bundesliga offen

Wird Nübel bei einem Elfmeterschießen ausgewechselt?

"Wenn der Trainer dann so entscheidet, dann ist es so": Alexander Nübel mit Florian Müller.

"Wenn der Trainer dann so entscheidet, dann ist es so": Alexander Nübel mit Florian Müller. imago images

Von der U-21-EM in Italien berichten Fabian Istel und Michael Pfeifer

Wer weiß, ob die deutsche U 21 am Sonntag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Udine im EM-Finale gegen Spanien stünde, hätte Alexander Nübel im Halbfinale gegen Rumänien am Ende des ersten Durchgangs diese Glanzparade nicht gezeigt: Es lief beim Stand von 1:2 bereits die vierte Minute der Nachspielzeit, als der 22-Jährige einen Kopfball des Doppeltorschützen George Puscas trotz kurzer Distanz herausragend abwehrte.

"Bedankt hat sich keiner, aber Glückwünsche kamen schon von mehreren Seiten", verriet die Nummer 1 und betonte: "Klar bin ich froh, dass ich so einen Ball halten darf und halten kann. Mein Anspruch ist immer der, schöne und wichtige Bälle zu halten." Weil er das tat, blieb die Mannschaft von Stefan Kuntz im Spiel und drehte dieses in der Schlussphase in ein 4:2. Auch, weil der Trainer "uns in der Halbzeitpause ein bisschen an der Ehre gepackt hat", berichtet der Schalker. "Die erste Halbzeit war von uns nicht gut. Unser Pressing war nicht gut und wir hatten keinen Zugriff. Deswegen war es für die Rumänen zu einfach, vors Tor zu kommen. In der zweiten Halbzeit sind wir dann vorne besser angelaufen", beobachtete Nübel aus seinem Tor.

Neben dem Kopfballtor von Puscas zum 1:2 war er wie bereits in den drei Gruppenspielen zuvor erneut nur per Elfmeter bezwungen worden. Vier Strafstöße in vier aufeinanderfolgenden Spielen, wahrlich keine gewöhnliche Serie: "Es ist schon kurios, aber solange wir weiterkommen, ist mir das relativ egal", stellt Nübel trocken fest. Genauso entspannt geht er damit um, dass er im Turnier noch keinen der Elfmeter halten konnte: "Glück gehört mit dazu, bei allen Aktionen. Vielleicht haben manche mehr den Riecher und manche weniger. Es gibt gute Schützen und weniger gute. Da spielen sehr, sehr viele Faktoren eine Rolle." An seiner Vorbereitung jedenfalls scheitert es nicht: "Ich gucke mir die Statistiken von den Spielern schon an und versuche mich dann, entsprechend darauf vorzubereiten", erzählt Nübel, der in der zweiten Halbserie der vergangenen Saison Ralf Fährmann als Nummer 1 auf Schalke abgelöst hatte.

Mit der Aufmerksamkeit, die ihm seitdem zuteil wird, geht der gebürtige Paderborner gelassen um: "Ich lese mir das nicht alles durch, bekomme den Hype deshalb nicht so extrem mit." Gleiches gilt für seine mögliche Zukunft in der A-Nationalmannschaft: "Ich freue mich, dass ich hier spielen darf. Ich brauche keine Kampfansagen zu machen", lässt Nübel lieber Leistung auf dem Platz sprechen. Und ergänzt: "Manuel Neuer, Marc-André ter Stegen und alle anderen sind überragende Torhüter. Bernd Leno, Kevin Trapp, Ralf Fährmann, Oliver Baumann - ich glaube, es gibt unzählige Torhüter, die ich aufzählen kann und die schon lange Bundesliga spielen."

Müllers großer Auftritt könnte noch kommen

Wie es für den Schalker, der im September 2017 in der U 21 debütierte (1:2 gegen Ungarn) dort weitergeht, ist offen. Der FC Bayern gilt als Interessent, Nübel selbst aber äußert sich nicht dazu. Und konzentriert sich stattdessen voll und ganz aufs Finale am Sonntag. Sollte es dort zum Elfmeterschießen kommen, will sich Kuntz die Möglichkeit offen lassen, den Mainzer Florian Müller als besseren Elfmeterkiller einzuwechseln. Für Nübel nach außen hin kein Problem: "Es ist ein Mannschaftssport. Wenn der Trainer dann so entscheidet, dann ist es so. Ich ordne mich da sehr, sehr gerne unter, solange der Erfolg da ist." Am liebsten aber will der Torhüter diesen bereits in der regulären Spielzeit mit seinen Paraden sichern. So wie am Donnerstag gegen Rumänien.