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"Jetzt der alte Hase": Neuer geht voran und merkt etwas

Deutschlands und Bayern Münchens Nummer 1 gibt sich zuversichtlich

"Jetzt der alte Hase": Neuer geht voran und merkt etwas

Fühlt sich fit, ist Deutschlands Nummer 1 - und kennt sich in Holland aus: Manuel Neuer.

Fühlt sich fit, ist Deutschlands Nummer 1 - und kennt sich in Holland aus: Manuel Neuer. imago images

Dass Manuel Neuer weiterhin Spaß am Fußball hat, zeigt sich aktuell besonders stark: Einerseits hatte der Bayern-Keeper beim 3:0-Sieg im DFB-Pokal-Finale gegen RB Leipzig wie zu allerbesten Zeiten brilliert, ehe der 33-jährige Schlussmann nun wieder zum DFB-Tross stieß und hier zum Beispiel am Montag bei einer Teambuilding-Maßnahme auf dem Wasser mit vielen verschiedenen Disziplinen ausgiebig strahlte.

Die Frage nach einem absehbaren Karriereende im Zuge der DFB-Pressekonferenz im niederländischen Venlo am Dienstag dürfte Neuer deswegen ein klein wenig überrascht haben. Er beantwortete sie dennoch: "Ich liebe meinen Beruf! Ich liebe es, auf dem Platz zu stehen. Ich möchte so lange spielen, wie mein Körper es zulässt. Und noch fühle ich mich eben sehr gut - und dementsprechend mache ich erst einmal weiter."

Spielersteckbrief Neuer
Neuer

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EM-Qualifikation - 3. Spieltag
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Neuer erkennt den Unterschied zu früher

Dass Neuer mit seinen 33 Jahren aber zum erfahrenen Eisen gehört, wollte er nicht verhehlen - vielmehr seine Verantwortung daraus ziehen: "Ich habe mit Jonathan (Tah; Anm.d.Red.) schon auf der Herfahrt gesprochen, wie viele Spieler denn hier von der A-Nationalmannschaft eigentlich auch noch für die U 21 spielen dürften. Es sind sieben - und das zeigt doch, dass die Nationalmannschaft für die Zukunft sehr gut aufgestellt ist."

Das alles sei für ihn naturgemäß "nicht wie immer, das ist doch klar". Denn wenn er eben zurückdenke, "mit wem ich schon alles zusammengespielt habe... Da weiß ich, dass ich jetzt der alte Hase hier bin. Man merkt, dass hier etwas im Umbruch ist - und da möchte ich als erfahrener Spieler bei der Entwicklung helfen."

Mit den jungen Spielern: "Titel gewinnen"

Welche Herausforderungen es dabei für alle im DFB zu meistern gilt, auch darüber sprach der 86-malige Nationalspieler, Weltmeister und 372-malige Bundesliga-Akteur: "Natürlich muss sich die Mannschaft mit den jungen Spielern erst weiter finden. Gerade deswegen unternehmen wir auch viel abseits des Platzes. Das hilft, dass alle besser zusammenwachsen und sich immer mehr verstehen. Wir hoffen natürlich, dass die Entwicklung der jungen Spieler, die Verantwortung übernehmen müssen, schnell vonstatten geht. Denn wir wollen im nächsten Sommer bei der EM 2020 angreifen und so konkurrenzfähig dastehen, dass wir den Titel gewinnen können."

Rückhalt ist für jeden Spieler wichtig, da kann man besser Fußball spielen.

Manuel Neuer über das Vertrauen ihm gegenüber

Seine Rolle dabei? Im besten Fall als Nummer 1 weiter vorangehen - und genau dabei spürt der Routinier den Rückhalt seiner Trainer: "Rückhalt ist für jeden Spieler wichtig, da kann man besser Fußball spielen. Das gibt mir Vertrauen - und hilft, dass man beste Leistungen bringen kann."

Neuer ist "voll da"

Die Konkurrenz im eigenen Team nimmt Neuer dabei natürlich wahr, nennt aber explizit auch nicht nur den starken und aktuell verletzt beim DFB fehlenden Marc-André ter Stegen: "Ich habe ihn schon immer gelobt, auch schon vor der WM 2018 in Russland. Doch es wird dem Ganzen nicht gerecht, immer nur von uns beiden zu schreiben. Wir haben grundsätzlich im deutschen Fußball auf der Torwartposition keine Probleme, das hat sich immer wieder gezeigt. Und so hat auch Sven (Ulreich; Anm.d.Red.) immer, wenn er für mich gespielt hat, gute Leistungen gebracht. Ich selbst freue mich für ihn, er hat sich das verdient. Wir brauchen uns keine Sorgen machen für die Zukunft, wir haben genug starke Torhüter."

Manuel Neuer (links) und Sven Ulreich

Freut sich für einen Bayern-Teamkollegen Sven Ulreich und dessen erste DFB-Nominierung: Manuel Neuer (links). imago images

Apropos Ulreich: Gerade weil Neuer in den vergangenen Jahren immer wieder leichter oder schwerer verletzt gewesen ist, hat der Bayern-Ersatzmann stets seine Einsätze bekommen. Doch nach dem Faserriss in der linken Wade, der Neuer wieder einige Wochen im Saisonendspurt gekostet hatte, fühlt er sich nun wieder vollends bereit: "Verletzungen sind immer schwierig. Ich denke aber, dass ich trotzdem gut durch die Saison gekommen bin. Ich habe zuletzt ja dann auch noch ein Pflichtspiel bestritten, befinde mich seit der Woche vor dem Finale voll im Training und freue mich auf diese beiden Spiele jetzt in der Quali. Als Torwart kann man sich nicht aussuchen, welche Situationen man bekommt in einem Spiel. Natürlich hatte ich während der Saison nicht immer das Glück, doch die Rückrunde war gut von mir. Ich bin voll da."

Neuers Holland-Anekdote

Bevor es für den DFB-Tross aber ins weißrussische Baryssau bezüglich des Spiels am Samstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) geht, steht noch die weitere Vorbereitung im niederländischen Venlo auf dem Plan - und hier kennt sich der in Gelsenkirchen-Buer geborene und damit nahe der holländischen Grenzen aufgewachsene Neuer aus: "Neuland ist das für mich nicht hier, in meiner Jugendzeit als Schalker hat man viele Spiele in Holland gehabt." In Anlehnung an DFB-Manager Oliver Bierhoffs Vermutung, hier würde der halbe Ruhrpott an den Wochenenden shoppen, teilte Neuer allerdings mit: "Einkaufen war ich aber nie hier."

mag

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