Personell wechselte der weißrussische Trainer Igor Kriushenko im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Nordirland fünfmal: Gutor (Tor), Naumov, Polyakov, Gromyko und Kovalev spielten für Klimowich (Tor), Sivakov, Stasevich, Hleb und Savitsky.
Nach dem 3:2-Sieg in den Niederlanden trat das DFB-Team von Interimstrainer Marcus Sorg auf vier Positionen verändert an: Rüdiger, Kroos (beide nicht im Kader), Kehrer und Goretzka (beide Bank) wurden von Tah, Klostermann, Gündogan und Reus vertreten.
Dass sich die Hausherren nicht verstecken wollten und auch dynamisch nach vorne spielen konnten, zeigten sie direkt vom Anstoß weg. Dennoch gehörte die Anfangsphase dem DFB-Team: Gündogans Schuss von der Strafraumgrenze wurde abgeblockt (2.) - selbiges galt für Gnabrys Versuch aus ähnlicher Distanz (8.). Gnabry und Klostermann prüften Weißrusslands Keeper Gutor binnen Sekunden zweimal ohne die nötige Präzision (9.), drei Zeigerumdrehungen später war er dann ohne Abwehrchance: Deutschland presste geschlossen tief in der gegnerischen Hälfte, über Balleroberer Gündogan kam die Kugel zu Kimmich, der mit einem Flachpass Sané einsetzte. Der Außenstürmer schlug rechts im Sechzehner einen Haken, wurde so seinen letzten Gegenspieler los und vollendete per Schlenzer ins lange Eck - 1:0 Deutschland (12.).
Neuer pariert glänzend
Kimmich (15.) und Reus (16.) wurden wieder geblockt, ehe die Drangphase der Sorg-Elf allmählich nachließ. So witterten die gelegentlich forschen Weißrussen Morgenluft, schnelle Gegenstöße stellten den viermaligen Weltmeister mehrmals vor Probleme. Klostermann lenkte Kowalews Schuss aus wenigen Metern gerade noch entscheidend ab (29.), Naumows Kopfball nach der folgenden Ecke parierte Kapitän Neuer glänzend (30.). Die beste Chance auf das 2:0 hatte der aktive Gündogan, in dessen Schuss aus der Mitteldistanz sich wiederum ein Weißrusse warf - das Spielgerät segelte knapp über den Querbalken (36.).
In den ersten Minuten nach Wiederbeginn entwickelte Deutschland wieder die Dynamik aus der Anfangsphase, bald dominierten aber wieder eine gewisse Ideenlosigkeit und Abstimmungsprobleme im letzten Drittel. Nach 62 Minuten hatte dann Reus ein wenig Glück: Ginters Hereingabe auf Gnabry rutschte zum 30-Jährigen durch, der unverhofft frei vor Gutor auftauchte, dann jedoch eiskalt vollstreckte - 2:0, Vorentscheidung (62.).
Kopfballungeheuer Sané
Sané (66.) und Gündogan (68.) zielten für einen dritten Treffer nicht genau genug, das DFB-Team schaltete mit der komfortableren Führung im Rücken insgesamt aber einen Gang herunter. Wieder Sané per Freistoß (74.) und ein Fast-Eigentor der Weißrussen (75.) machten beinahe alles klar, so musste Süle etwas später den eingewechselten Skavysh mit Sprint plus Grätsche bärenstark einholen (87.). Kurz zuvor hatte einmal mehr Sané - er hatte in beeindruckender Manier an den Pfosten geköpft (83.) - ein deutlicheres Endresultat verpasst, alles in allem fuhr Deutschland im zweiten EM-Quali-Spiel aber einen verdienten und selten gefährdeten 2:0-Sieg ein.