Wie Du mir, so ich Dir, das dachte sich offenbar der FC Liverpool. Weil die Katalanen (wie bei jedem Spiel in der laufenden K.o.-Phase) 119 Euro pro Auswärtsticket verlangen, haben die Engländer den Kartenpreis für Auswärtsfans ihrerseits auf 119 Euro angehoben. Allerdings nicht, um die Mehreinnahmen in die eigene Tasche zu wirtschaften, sondern um "die Liverpool-Fans zu unterstützen, sodass sich der Preis um 31 Euro auf 88 Euro verringert", wie die Reds auf ihrer Website vorrechneten.
Der Haken: Geschröpft werden letztlich wieder die Fans, diesmal eben die vom FC Barcelona, die selbst keinerlei Einfluss haben auf die Preispolitik ihres Vereins. Den Vorteil genießen nun jedenfalls die 4620 Liverpool-Fans, die die Reise nach Spanien antreten werden. Ganz neu ist die Idee übrigens nicht. Bereits Manchester United war im Viertelfinale gegen Barcelona genauso vorgegangen, die Red Devils hatten Barcelonas Preispolitik als "maßlos" bezeichnet.
Mittels der Preisparität will Liverpool ein Zeichen setzen und ein Umdenken einleiten. Man sei verpflichtet, in Zusammenarbeit mit der UEFA, der ECA (European Club Association) und anderen Klubs "ein strukturierteres Ticketpreisverfahren für Champions-League-Spiele einzuführen".
Bayern-Fans protestierten an der Anfield Road
Bayern-Fans Mitte Februar beim Spiel an der Anfield Road. imago
Auch die Fans des FC Bayern haben schon gegen die Preise demonstriert. Beim Achtelfinale in Liverpool rollten sie ein Banner aus: "Auswärtskarte: LFC 48 Pfund, FCB 55 Euro. Die Gier kennt keine Grenzen! 20 reicht", stand darauf geschrieben. Die Fans auf "The Kop" spendeten dafür Applaus. Schon im September 2017 hatten Bayern-Anhänger in Anderlecht ihren Unmut gezeigt .