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Bruun Larsens Viererpack - BVB ölt das Getriebe

Test in Osnabrück: Götze legt doppelt auf - Alcacer unauffällig

Bruun Larsens Viererpack - BVB ölt das Getriebe

Dortmunds Bruun Larsen schlenzt den Ball über Osnabrücks Keeper Kühn.

Dortmunds Bruun Larsen schlenzt den Ball über Osnabrücks Keeper Kühn. imago

Lucien Favre hatte seinen Spaß, vor allem mit den ersten 45 Minuten. "Das war war spielerisch sehr gut, mit vielen Kombinationen", sagte der Trainer, "das war schön zu sehen." Favre nutzte die Partie zu einer umfassenden Versuchsanordnung: Er erteilte sowohl Mario Götze wie auch Shinji Kagawa das Mandat für die Startelf. Beide waren in den beiden Ligaspielen gegen Leipzig (4:1) und Hannover (0:0) ohne Einsatzminute geblieben. Das traf, wenn auch aus anderen Gründen, ebenfalls auf Julian Weigl zu: Aufgrund von Adduktorenproblemen kam der Mittelfeld-Akteur mit Verspätung aus den Saison-Startlöchern.

In Osnabrück unterzog sich Weigl nach zwei Einsätzen in Dortmunds U23 (Regionalliga) dem ersten Härtetest im Profiteam des BVB. Und noch eine Premiere: Der kurz vor Ende der Transferperiode vom FC Barcelona ausgeliehene Paco Alcacer stellte sich an der Bremer Brücke der Öffentlichkeit vor. Es war die seit Jahren in einer Länderspielpause wohl bestbesetzteste Dortmunder Test-Elf, die Favre für diesen Vergleich mit dem Drittliga-Dritten formierte.

Kagawa in Geberlaune - Bruun Larsen eiskalt

Wie in der Mehrzahl der bisher absolvierten Begegnungen sortierte der BVB-Coach sein Team in einem 4-3-3-System an - mit Weigl in zentraler Rolle vor der Abwehr. Kagawa (rechts) und Götze (links) hielten sich in den Halbräumen davor auf. Seinem Auftrag, von dort die Verknüpfung mit dem Angriff herzustellen, kam Kagawa schon in der 9. Minute nach: Seine Hereingabe verwertete Bruun Larsen zum 0:1.

Der junge Däne knüpfte dort an, wo er bis zu seiner Fußverletzung kurz vor Saisonbeginn aufgehört hatte. Er zeichnete auch für das 0:2 verantwortlich, wieder nach Vorarbeit Kagawas. Seinen dritten Treffer nur zwei Minuten später legte ihm Gomez samtweich auf. Jener Gomez, den Favre mit Erfolg auf der Außenposition ausprobierte - und der mit einem platzierten Linksschuss unter die Latte auf 4:0 stellte, bevor Bruun Larsen seine famose Vorstellung mit Tor Nummer vier krönte, diesmal assistiert vom fleißigen Götze, der später auch beim letzten Dortmunder Tor assistierte.

Favre über Alcacer: "Spielerisch funktioniert es"

Tempo und Spielfreude der Borussia überforderten die in der Liga noch unbesiegten Osnabrücker. Ihnen verging in der ersten Hälfte Hören und Sehen. Nur Paco Alcacer beteiligte sich nicht am fröhlichen Preisschießen, an ihm lief die Partie weitgehend vorbei. Bei einem Flanke von Kagawa fehlte ihm nach einer Stunde nur eine Fußspitze - dann hätte auch er sich in die Torschützenliste eingetragen. Bei seinem Treffer in der 69. Minute stand der Spanier im Abseits. Favre gefiel trotzdem, was er von dem 24-Jährigen bei dessen Debüt sah: "Paco hat kein Tor gemacht. Aber spielerisch funktioniert es."

Osnabrück legte erst in der zweiten Hälfte den Respekt vor Dortmund ab und zwang BVB-Torhüter Hitz zu erhöhter Wachsamkeit. Vom anfänglichen Spielfluss des Bundesligisten war jetzt nicht mehr viel zu sehen. Die Niedersachsen hatten mehrfach den Ehrentreffer auf dem Fuß, bis Philipp auf der Gegenseite das halbe Dutzend voll machte. Osnabrücks Blacha scheiterte kurz danach an der Latte. Bitter für die Gastgeber: Marc Heider verletzte sich in einem Duell mit Toljan an der Hand (84. Minute) und musste ausgewechselt werden.

Thomas Hennecke