DFB-Pokal

"Das müsst ihr beurteilen": Kruse und der besondere Kitzel

Ungewissheit beflügelt den Kapitän

"Das müsst ihr beurteilen": Kruse und der besondere Kitzel

Seit Wochen in bestechender Verfassung: Max Kruse.

Seit Wochen in bestechender Verfassung: Max Kruse. imago

Volle Konzentration auf Schalke lautete die Devise. Doch immerhin ließ Kruse durchblicken: Die Spekulationen über seinen Werdegang sorgen bei ihm für einen ganz besonderen Kitzel. Der ihm offenbar sogar hilft, um überragende Leistungen zu bringen.

Stolze neun Scorerpunkte sammelte Kruse in den jüngsten drei Ligapartien gegen Schalke (4:2), Leverkusen (3:1) und Mainz (3:1), avancierte im kicker dabei jeweils zum "Spieler des Spiels". Die Frage, ob ihn seine bevorstehende Entscheidung unter Druck setze, konterte Kruse folgerichtig lächelnd: "Das müsst ihr beurteilen, ob das für mich mehr Druck ist oder eher in eine andere Richtung geht..."

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Tatsächlich scheint Kruse die aktuelle Ungewissheit zu beflügeln, durchaus nicht untypisch für die Persönlichkeit des Bremer Anführers. Deshalb können auch die Verantwortlichen zumindest nach außen ganz gelassen bleiben, obwohl Kruses Vertragsverlängerung (oder eben Abschied) für die laufende Kaderplanung die Schlüsselfrage schlechthin darstellt. Er sei von dem Thema "überhaupt nicht genervt", so Kohfeldt locker, "ich beantworte die Fragen gerne jede Woche gleich".

"Ist klar, dass wir nächste Saison wieder eine etwas andere Gruppe haben"

Dabei beschäftige ihn der "Fall Kruse" aktuell ohnehin allenfalls am Rande, betonte der Coach ebenfalls zum wiederholten Mal. "So oder so ist klar, dass wir nächste Saison wieder eine etwas andere Gruppe haben. Aber wir wollen dieses Jahr, jetzt, etwas erreichen, woran man sich in zwei, drei oder möglichst noch in zehn Jahren zurückerinnert. Und wir haben in der Gruppe eine Mentalität geschaffen, dass wir andere Dinge ausblenden können."

Bis auf Fin Bartels (Oberschenkelverletzung), der voraussichtlich auch noch am Sonntag in Gladbach ausfällt, kann Kohfeldt am Mittwochabend aus dem Vollen schöpfen. Jedenfalls theoretisch. Die zuletzt angeschlagenen Claudio Pizarro, Yuya Osako und Philipp Bargfrede sind wohl jeweils fit genug für einen Kaderplatz auf Schalke. Dennoch dürften letztlich nicht alle drei im Aufgebot stehen. Kohfeldt spricht von einer "Gesamtverantwortung", was bedeutet: "Wir können nicht fünf Spieler im Kader haben, die nicht viel trainiert haben." Daher wird am Dienstag eine größere Gruppe nach Gelsenkirchen aufbrechen, die endgültige Auswahl über den 18er-Kader trifft Kohfeldt erst am Spieltag.

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