Nach dem perfekten Saisonstart mit zwei Siegen in zwei Spielen sah Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht an seinem 38. Geburtstag keinen Grund für Veränderungen. Es spielte dieselbe Elf, die schon beim 2:0-Ligasieg bei Alemannia Aachen begonnen hatte.
Münchens Coach Jupp Heynckes musste in seinem ersten Pflichtspiel sowohl auf Ribery als auch auf Robben (beide Kapselverletzung) verzichten. In der Abwehr vertraute der 66-Jährige auf die Neuzugänge Neuer, Boateng und Rafinha. Kapitän Lahm gab wie erwartet den Linksverteidiger. Die Außenbahnen wurden von Müller und Alaba besetzt, während Kroos hinter der einzigen Spitze Gomez die Fäden ziehen sollte. Die Doppel-Sechs bildeten Schweinsteiger und Luiz Gustavo.
DFB-Pokal
Im dem mit 23.645 Zuschauern ausverkauften Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße entwickelte sich vom Fleck weg ein rasantes und unterhaltsames Duell, das aber nicht über die ganz großen Torchancen verfügte. Erwartungsgemäß machten die Bayern von Beginn an das Spiel, konnten sich zunächst aber gegen die gut stehenden und läuferisch engagierten "Löwen" nicht durchsetzen. Meist passten die Münchner den Ball quer, dafür umso seltener in die Spitze. Nicht so nach neun Minuten, als Kroos Müller bediente. Dieser wurde im Sechzehner von Reichel gelegt, den fälligen Strafstoß verwandelte Gomez sicher.
Trotz des Rückstandes gaben die "Löwen" ihre defensive Grundhaltung nicht auf. Braunschweig stand weiter tief in der eigenen Hälfte und hoffte auf lange Bälle und die Geschwindigkeit des pfeilschnellen Kumbela. Allerdings waren die Münchner darauf vorbereitet, sodass der Deutsch-Kongolese kaum einen Stich machte. Gomez erging es auf der anderen Seite aber nicht besser, denn der Rekordmeister war zwar optisch absolut überlegen, machte daraus aber viel zu wenig. Vor allem die Zielstrebigkeit ging dem FCB noch ab. Bis auf zwei Halbchancen von Badstuber (21.) und Kroos (24.) sprang nichts für die Oberbayern heraus.
Routinierte Münchner sorgen für die kalte Dusche der "Löwen"
Nervenstark: Münchens Gomez (re.) trifft zum 1:0. Getty Images
Der Zweitligist wagte jedoch mit zunehmender Spieldauer mehr und begann eigene Akzente zu setzen. Kumbelas 20-Meter-Schuss segelte aber ebenso links vorbei wie Kruppkes Kopfball aus fünf Metern (25., 27.). Das weckte auch das Publikum auf, das nun verstärkt die eigenen Farben anfeuerte. Allerdings folgte in der 39. Minute wieder die kalte Dusche: Boland rempelte im eigenen Sechzehner Müller ziemlich ungeschickt um. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Schweinsteiger, der damit an seinem 27. Geburtstag ein Tor erzielte und zugleich die komfortable Pausenführung der Münchner sicherte.
Personell unverändert ging es nach dem Seitenwechsel weiter, dafür aber mit etwas aggressiveren Braunschweigern. Die Eintracht war fortan darum bemüht, den Gegner früher zu stören, schaffte das aber nur bedingt. München blieb das bessere Team, kam aber dennoch nur selten vors gegnerische Tor. Lediglich einige Halbchancen durch Alaba (53.) und Gomez (58.) sorgten für etwas Abwechslung.
Bei den "Löwen" war der unbändige Wille, das Spiel noch drehen zu wollen, nicht zu erkennen. Folglich war es ein Leichtes für den FCB, die Begegnung ohne großen Aufwand zu kontrollieren. Dies hatte zur Folge, dass die Begegnung lange Zeit ereignislos vor sich hin plätscherte. Der Zweitligist schien nicht in der Lage zu sein, mehr machen zu können. Zu einer aussichtsreichen Möglichkeit sollte es dann doch noch reichen: Nach Bolands Freistoß köpfte Kruppke rechts vorbei (72.). Damit hatte es sich aber auch schon an erwähnenswerten Szenen der Eintracht.
Die Bayern machten zwar nicht mehr als nötig, legten aber in Person von Müller noch einmal nach: Der 21-Jährige setzte im Sechzehner gegen Correia nach, kam ans Leder und hob dieses aus spitzem Winkel über sich hinweg ins lange Eck zum 3:0-Endstand (83.).
Eintracht Braunschweig empfängt am kommenden Sonntag Bundesliga-Absteiger Eintracht Frankfurt zum Spitzenspiel des 3. Spieltags in der 2. Liga. Am selben Tag geht es auch für den FC Bayern München mit dem Liga-Alltag los. In der Allianz-Arena steigt dann der Klassiker gegen Borussia Mönchengladbach.