Sandhausens Trainer Frank Leicht brachte im Gegensatz zu der 0:2-Heimniederlage gegen Jena zwei neue Akteure. Pinto und Stickel ersetzten Ristic und Dorn.
Augsburgs Trainer Jos Luhukay setzte zur Pflichtspielpremiere gleich vier seiner Neuzugänge ein. Verhaegh, Sinkiewicz und Sankoh verstärkten dabei die Defensive, Oehrl, der zuletzt für Düsseldorf stürmte, bildete mit Rafael das Angriffsduo.
Nach verteilter Anfangsphase kam der FCA durch einen kapitalen Bock von Sandhausens Keeper Löhe in Front. Nach einer Werner-Flanke konnte Löhe den Ball nicht festhalten – Neuzugang Oehrl war prompt zur Stelle und staubte ab (14.).
Augsburg konnte sich über das 1:0 jedoch nur kurze Zeit freuen. Nach einem Standard brachte Danneberg seine Farben schnell per Kopf wieder ins Spiel (20.). Und fortan agierte der Drittligist engagierter, konzentrierter und zielstrebiger als der Favorit aus Liga zwei.
Der agile Ulm scheiterte mit einem Schussversuch von der Strafraumgrenze (24.) - Verhaegh blockte den Versuch im letzten Moment - und weiter ging es nur in eine Richtung. FCA-Schlussmann Jentzsch stand immer mehr im Blickpunkt, entschärfte einen tollen Löning-Kopfball mit großem Einsatz (30.), war dann aber bei einem weiteren Ulm-Versuch machtlos.
Sandhausen hatte das Spiel gedreht und führte nicht unverdient. Bis zum Kabinengang blieb Augsburg eine Reaktion schuldig. Der letztjährige Halbfinalist spielte zu pomadig, zu langsam und konnte die Spitzen Oehrl und Rafael kaum einmal sinnvoll einsetzen.
DFB-Pokal
Durchgang zwei gingen die Augsburger mit Ndjeng für Verhaegh, aber ebenso passiv und verhalten wie die meiste Zeit der ersten Hälfte an. Sandhausen wirkte meist frischer und quirliger, kam so schnell wieder in Strafraumnähe. Fischer wurde von Ndjeng gerade noch so aufgehalten (48.), drei Minuten später konnte Rohracker von Möhrle nicht mehr regelkonform aufgehalten werden und Pinto versenkte den fälligen Strafstoß ohne Mühe.
Augsburg rettet sich in die Verlängerung
Die Wende für den FCA: Kapllanis Ball trudelt zum 2:3-Anschluss in das Tor des SV Sandhausen. imago
Augsburg versuchte nun Druck aufzubauen – es blieb bei dem Versuch. Traore ersetzte Werner (54.), das Spiel des Zweitligisten erlebte keine Besserung. Stattdessen blieb Sandhausen stets gefährlich und hätte durch Löning gar noch ein weiteres Tor nachlegen können (68., 69.). Erst mit der Hereinnahme von Kapllani bewies Luhukay dann ein glückliches Händchen. Nach einem Standard konnte der Albaner in der Schlussphase den Anschluss herstellen (79.).
Sandhausen wollte den nun knappen Vorsprung ins Ziel retten, stellte sich nur noch hinten rein und das wurde in buchstäblich letzter Sekunde bitter bestraft. Schauerte ging mit der Hand voraus in eine Flanke, Rafael verlud Löhe mit einem gut geschossenen Elfmeter (90. +2). Referee Marc Seemann pfiff ab, es kam zur Verlängerung.
Augsburg war jetzt die tonangebende Mannschaft, die Kurpfälzer standen nun sehr tief, lauerten auf Kontergelegenheiten und Fehler der Fuggerstädter. Ohne große Höhepunkte verstrich so die erste Hälfte der Verlängerung, auch die zweiten zusätzlichen 15 Spielminuten ließen sich verhalten an. Der FCA hatte noch einen Pfeil im Köcher. Nach feiner Vorleistung von Oehrl staubte Rafael zum vermeintlichen 4:3-Endstand ab. Doch auch Sandhausen war noch nicht geschlagen - Ristic köpfte das 4:4 und erzwang so das Elfmeterschießen.
Entscheidung vom Punkt
Hier zeigte sich Augsburgs Keeper Jentzsch schier unüberwindbar, parierte die Versuche von Pischorn und Ulm, Danneberg schoss zudem neben das Tor. Jentzsch war so der gefeierte Matchwinner in einer packenden und denkwürdigen Pokalbebegnung.
Am 5. Spieltag der 3. Liga triff der SV Sandhausen am Samstag um 14 Uhr auswärts auf den 1. FC Heidenheim. Der FC Augsburg spielt am 1. Spieltag der 2. Bundesliga ebenfalls am Samstag. Die Mannschaft von Jos Luhukay muss zum bayerischen Derby beim FC Ingolstadt 04 antreten.