3. Liga

Wolfram: "Sorry, aber wir wollen die Punkte mit nach Ingolstadt nehmen"

Nach neun Jahren in Jena

Wolfram: "Sorry, aber wir wollen die Punkte mit nach Ingolstadt nehmen"

Nach neun Jahren beim FC Carl Zeiss Jena: Mit dem FC Ingolstadt kehrt Maximilian Wolfram zum Drittliga-Auftakt zurück ins "Paradies".

Nach neun Jahren beim FC Carl Zeiss Jena: Mit dem FC Ingolstadt kehrt Maximilian Wolfram zum Drittliga-Auftakt zurück ins "Paradies". imago images

Nach dem fulminanten Schlussspurt am Ende der vergangenen Saison, in der Jena aus einer schier hoffnungslosen Situation dennoch der Klassenerhalt gelang, startet für Wolfram, der zu eben jener Aufholjagd einen guten Anteil (fünf Tore und zwei Assists in den letzten sieben Saisonspielen) beitrug, am heutigen Montag ein neues Kapitel: In seinem ersten Pflichtspiel bei seinem neuen Verein gastiert der Offensivspieler in seinem alten Zuhause beim FC Carl Zeiss Jena. Ganze neun Jahre spielte Wolfram für den FCC, demnach kennt er den Verein bestens und verriet dem "Donaukurier", was die Blau-gelb-weißen schwer zu bespielen macht: "Die Fans sind euphorisch und verrückt und werden das Team nach vorne peitschen. Das wird keine einfache Aufgabe." Auch die physischen Qualitäten, die das Team gerade unter Trainer Lukas Kwasniok aufweist, hebt der 22-Jährige hervor: "Er hat das Läuferische intensiviert durch seinen Vollgasfußball - auch im Training. In den letzten 15 Minuten im Spiel hatten wir somit mehr Körner als die Gegner."

Wolfram ist "überzeugt davon, dass Jena den Klassenerhalt schaffen wird"

Die Abgänge von Leistungsträgern wie Manfred Starke (zum 1. FC Kaiserslautern), Wolfram und den Brügmann-Brüdern wurden von mehr als einem Dutzend Neuzugängen kompensiert. Mit Julian Günther-Schmidt (Festverpflichtung nach Leihe vom FC Augsburg), Daniele Gabriele (FC Wacker Innsbruck), Meris Skenderovic (TSG Hoffenheim II), Marian Sarr (VfR Aalen) und Kilian Pagliuca (FC Zürich) konnten vielversprechende Spieler verpflichtet werden. Wolfram traut der "duften Truppe", wie er der "Ostthüringer Zeitung" erklärt, den Ligaverbleib zu: "Sie haben gute Jungs geholt, die der Trainer mehr als gewollt hat. Die Spielweise könnte klappen. Das wird sich in den nächsten Wochen herauskristallisieren, ob das Konzept so funktioniert, wie es sich alle vorstellen. Ich bin überzeugt davon, dass sie den Klassenerhalt schaffen werden." Dennoch stellt er auch klar: "Am Montag muss ich für uns kämpfen. Sorry, aber wir wollen die drei Punkte mit nach Ingolstadt nehmen."

Es ist eine neue Situation für den 22-Jährigen, nach neun Jahren im Trikot des FCC ins heimische "Paradies" als Gast zurückzukehren. Angesprochen darauf, ob er dann aus Gewohnheit am Montag wieder in die Heimkabine gehen werde, lacht er: "Darauf wurde ich schon hingewiesen, dass ich nach links abbiege und nicht nach rechts." Nach dem "Tapetenwechsel" ist Wolfram nun also ein Schanzer und spielt somit bei einem ambitionierten Verein mit komplett anderen Erwartungen, aber auch anderen Möglichkeiten: "Die ganze Infrastruktur ist gewaltig. Wenn du zum Gelände fährst, siehst du das schöne Stadion. Das Trainingsgebäude und -gelände sind bundesligareif."

Wiedersehen mit FCC-Kapitän Eckardt

Am Montag steht also nicht nur das Aufeinandertreffen zweier Vereine mit grundverschiedenen Saisonzielen an, sondern auch ein Wiedersehen: Wolfram trifft nicht nur auf seine ehemalige Mannschaft, sondern auch auf einen guten Freund. FCC-Spielführer René Eckardt, von dem sein Ex-Kollege sagt, er wäre "sehr verwundert, wenn ein anderer die Kapitänsbinde bekommen hätte", und Wolfram standen gemeinsam 86-mal auf dem Platz. Auch die Spielvorbereitung gingen die beiden gemeinsam an: "Wir haben vor jedem Spiel zusammen gekocht. Das war quasi ein Ritual. Es hat immer geschmeckt, die Curry-Pfanne war unser Klassiker."

kon