3. Liga

Lieberknecht über Compper: "Marvin ist eine Sensation"

Konkurrenz sieht Duisburg als Aufstiegskandidaten

Lieberknecht über Compper: "Marvin ist eine Sensation"

Zurückhaltend, aber optimistisch: Duisburgs Trainer Torsten Lieberknecht auf der Pressekonferenz vor dem 1. Spieltag.

Zurückhaltend, aber optimistisch: Duisburgs Trainer Torsten Lieberknecht auf der Pressekonferenz vor dem 1. Spieltag. imago images

Große angekündigte Ambitionen gab es nicht, zumindest nicht öffentlich geäußert: "Wir sind mit Vorfreude dabei, sind alle positiv angespannt", verriet Lieberknecht immerhin. Eine "Mission Wiederaufstieg"? Fehlanzeige. Denn gerade in Sachen Personal sind weiterhin manche Fragen offen: "Es ist jetzt wichtig, dass wir schnell Ruhe in den Kader bringen und eine feste Startelf finden", so Lieberknecht, der von 2008 bis 2018 bei Aufstiegskonkurrent Eintracht Braunschweig an der Seitenlinie stand.

Nur drei Spieler fehlen noch - Grlic auf die Tribüne

Das Lazarett hat sich zumindest gelichtet: Lukas Scepanik, Budi Budimbu (beide Sprunggelenksverletzungen) und Cem Sabanci (Reha nach Kreuzbandriss) stehen zu Beginn der Pflichtspiel-Saison als einzige noch nicht zur Verfügung. Um seine neue erste Garde zu finden, kann Lieberknecht also beinahe aus dem Vollen schöpfen. Einen interessanten Positionswechsel gibt es derweil für Sportdirektor Ivica Grlic, der statt auf der Trainerbank künftig auf der Tribüne Platz nehmen wird: "Das gibt mir noch einmal eine bessere Übersicht", erklärte der DFB-Pokalfinalist von 2011 (0:5 mit dem MSV gegen Schalke), der schmunzelnd anfügte: "außerdem kann ich mich da oben aufregen, ohne bestraft und weggeschickt zu werden."

In einer neuen Liga, in der durchaus jeder jeden schlagen kann, wartet Ungewissheit auf die Zebras: "Wir sind ein Stück weit nervös", gab Mittelfeldmann Lukas Daschner - als "junges Sprachrohr" (Lieberknecht) in den Mannschaftsrat aufgerückt - stellvertretend für die Spieler zu, "aber wir sind heiß." Gerade das 1:1 im Test gegen Stoke City (5:4 i.E.) überzeugte zumindest schon einmal den Anhang. Lieberknecht: "Was man gegen Stoke gesehen hat, kann man durchaus in die engere Wahl nehmen." Außerdem ergänzte er: "Für uns war es wichtig, dass wir in Vorleistung treten." Und auf die Fans zugehen, "für deren Identifikation mit der neuen Mannschaft."

Fokus auf der Trainingssteuerung - Vorbild Compper

Nach "einem großen Umbruch" gehe es zunächst einmal darum, "Sicherheit zu gewinnen". Essenziell sei, "dass wir, anders als in der Vorsaison, verletzungsfrei bleiben - eine gute Trainingsbelastung und -steuerung soll dabei helfen." Wie auch die Erfahrung von Ex-Nationalspieler Marvin Compper, der schon gegen Großaspach für 90 Minuten bereit sein könnte: "Marvin ist eine Sensation, wie er sich präsentiert in der Mannschaft. Ein absoluter Gewinn in allen Bereichen. Wie er jede Trainingseinheit angeht, ist er ein Vorbild für jüngere Spieler", geriet Lieberknecht ins Schwärmen. Daschner schlug in eine ähnliche Kerbe: "Wir können viel von ihm lernen, auf und außerhalb des Platzes."

Was sich im Idealfall schon an Spieltag eins niederschlagen soll. Der erste Saisongegner Großaspach, selbsternannter "Dorfklub", geht zwar ins sechste Drittliga-Jahr in Serie, konnte den Abstieg 2018/19 allerdings nur gerade so verhindern. Trotzdem sieht Lieberknecht in der SGS "ein Gesicht der Liga", getreu dem Motto: "dem Gegner respektvoll gegenübertreten." Während der 45-Jährige auf kicker-Nachfrage gar glaubte, dass gleich "zehn Teams das Zeug dazu haben, ganz oben dabei zu sein", zählt der MSV für Jens Härtel (Rostock), Sven Hübscher (Münster), Claus Schromm (Unterhaching), Christian Flüthmann (Braunschweig), David Bergner (Chemnitz), Bernhard Trares (Mannheim) und Sebastian Hoeneß (Bayern II) zu den Aufstiegsfavoriten.

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