3. Liga

FCK: Schluss mit Theater - zurück zum Sport

Kommentar von kicker-Redakteur Carsten Schröter-Lorenz

FCK: Schluss mit Theater - zurück zum Sport

Eckfahne im Fritz-Walter-Stadion Kaiserslautern.

Eckfahne im Fritz-Walter-Stadion Kaiserslautern. imago images

Intrigen, Indiskretionen, persönliche Eitelkeiten - die zerstrittene FCK-Führungsetage fügte dem öffentlichen Bild des pfälzischen Traditionsklubs in den vergangenen Wochen erheblichen Schaden zu. Und dann präsentierten die Laienschauspieler vom Betzenberg dem mehrheitlich fassungslosen Publikum auch noch einen hollywoodreifen Showdown im irrwitzigen Machtkampf.

Nach der spektakulären Wende am Montagabend scheint - sicher kann man sich beim FCK in diesen Tagen leider nicht sein - nun klar: Eine regionale Unternehmergruppe steigt als Ankerinvestor ein.

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1. FC Kaiserslautern - Vereinsdaten
1. FC Kaiserslautern

Gründungsdatum

02.06.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Wer verbirgt sich dahinter? Warum kam dieses alternative Angebot erst auf den letzten Drücker? Und wie viel Geld kann der FCK nach der ersten existenziellen Finanzspritze von drei Millionen Euro künftig konkret erwarten? Im Sinne der zuletzt fehlenden aber stets versprochenen Transparenz im Klub ist Ratsmitglied Michael Littig, der die Offerte vorlegte, gefordert, Mitgliedern und Fans rasch Antworten zu liefern.

Spätestens nach dieser Investoren-Entscheidung muss Schluss sein mit dem narzisstischen Theater einiger Funktionäre. Der Fritz-Walter-Klub sollte sich schleunigst den dringlichen Sach-Themen widmen - und wieder den Fußball in den Fokus rücken.

Carsten Schröter-Lorenz

kicker-Redakteur Carsten Schröter-Lorenz. kicker

Zunächst gilt es, bis Ende Mai die endgültige Zulassung für die kommende Drittliga-Spielzeit zu sichern und das Verbandspokalfinale gegen Worms zu gewinnen, um nicht erstmals seit Bundesliga-Gründung 1963 die Teilnahme am DFB-Pokal zu verpassen. Dann benötigt der FCK eine Mannschaft, die realistische Chancen auf den alternativlosen Aufstieg hat. Dafür ist eine kritische Analyse der missratenen aktuellen Spielzeit nötig. Sachlich gilt es die Frage zu beantworten, ob Sport-Geschäftsführer Martin Bader und Sportdirektor Boris Notzon eine erfolgsversprechende Besetzung in diesem Bereich darstellen.

Ebenso muss bei allen anderen Entscheidern und Kontrolleuren geprüft werden, ob trotz der vielen Streitigkeiten zuletzt ein konstruktives Arbeiten in der derzeitigen Konstellation möglich ist oder personelle Änderungen unausweichlich sind. Erste Störfeuer der Partei, die das Angebot des Luxemburgers Flavio Becca favorisiert hatte, lassen eher auf Letzteres schließen.

Es steht den handelnden Personen natürlich frei, sich wider besseren Wissens weiterhin zu zerfleischen und den Klub noch mehr zu ramponieren. Zum Glück wird den FCK keiner zwingen. Klar ist nur: Ohne Ruhe und Geschlossenheit wird es auch mit Geld kaum gelingen, erfolgreich zu sein. Dafür gibt es genügend warnende Beispiele.