Eishockey

DEB: Grubauer fällt aus - Seider ragt heraus

Deutschland: Torwartwechsel gegen die Slowakei

DEB: Grubauer fällt aus - Seider ragt heraus

Muskuläre Probleme: Deutschland muss gegen die Slowakei ohne Goalie Philipp Grubauer auskommen.

Muskuläre Probleme: Deutschland muss gegen die Slowakei ohne Goalie Philipp Grubauer auskommen. imago images

Grubauer fehlt gegen die Slowakei

Mit drei Siegen aus drei Spielen ist Deutschland perfekt in die WM 2019 gestartet. Ging es gegen Großbritannien (3:1), Dänemark (2:1) und Frankreich (4:1) noch gegen die vermeintlich leichtesten Gruppengegner, wartet nun ein denkbar schweres Restprogramm auf die DEB-Auswahl. Den Anfang macht die Slowakei am Mittwochabend (20.15). Der Gastgeber wird in der heimischen Arena in Kosice vom eigenen Publikum getragen und wusste gegen die drei Top-Teams der Gruppe A - USA (4:1), Finnland (2:4) und Kanada (5:6) durchaus zu gefallen. Im Falle eines deutschen Sieges, wäre die Qualifikation für die DEB-Auswahl fürs Viertelfinale sicher.

Weltmeisterschaft - Tabelle - Gruppe A
Pl. Verein Punkte
1
Kanada Kanada
18
2
Finnland Finnland
16
3
Deutschland Deutschland
15
Deutschland - Vereinsdaten
Deutschland
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Umso bitterer, dass mit Philipp Grubauer der vorgesehene Starter ausfallen wird. Der 27-jährige Rosenheimer zog sich Mitte des 2. Drittels gegen Frankreich eine muskuläre Verletzung zu und wird auf unbestimmte Zeit ausfallen. Der NHL-Export, der für die Colorado Avalanche herausragende Play-offs spielte (2,3 Gegentore/Spiel, 92,5 Prozent Fangquote), hätte der als nicht gerade sattelfest geltenden Defensive zusätzliche Stabilität und Sicherheit geben können. Als Ersatz könnte Niklas Treutle einspringen. Der 28-jährige Nürnberger vertrat Grubauer schon gegen die Franzosen und lieferte eine souveräne Vorstellung ohne Gegentor ab. Der Blondschopf, der in der DEL das Tor der Ice Tigers hütet, bekam hinterher sogar die Glocke überreicht.

Ein neues Ritual

Eishockey-WM 2019 in der Slowakei

Diese zählt zu den neuen Ritualen in der deutschen Kabine. Sie wird dem besten Spieler der Partie überreicht. "Eine Viertelstunde nach dem Spiel klingelt die Glocke und dann wissen wir: Das Spiel ist jetzt abgehakt. Jetzt können wir uns auf das nächste Spiel vorbereiten", erklärte Stürmer Yasin Ehliz. Bislang durften Torwart Mathias Niederberger (nach Großbritannien), Verteidiger Yannic Seidenberg (nach Dänemark) und eben Treutle (nach Frankreich) läuten. Niederberger wäre ebenso eine Alternative für den Platz zwischen den Pfosten. Der Keeper der Düsseldorfer EG kommt in zwei WM-Einsätzen auf einen Gegentorschnitt von 1,99 sowie eine Fangquote von 92,3 Prozent.

Seider verzückt alle

Moritz Seider

"Wir sollten alle sein Spiel genießen": DEB-Verteidiger Moritz Seider. imago images

Einer der größten Überraschungen ist Moritz Seider. Der erst 18-jährige Verteidiger ist frisch gebackener deutscher Meister mit den Adlern Mannheim und wird schon die ganze Saison von Scouts aus der NHL beobachtet. Nicht ohne Grund: Es wird erwartet, dass der 1,92 Meter große Rechtsschütze in der 1. Runde des NHL-Drafts 2019 ausgewählt wird - vielleicht sogar unter den zehn besten Picks. Seinen Marktwert wusste Seider in den letzten Wochen jedenfalls gehörig zu steigern: In Mannheim wurde er von Woche zu Woche besser und avancierte zu einen der Leistungsträger der Adler. Gleiches gilt auch für seine Auftritte im DEB-Dress: Seider ist zuverlässig in der Defensivarbeit, macht kaum Fehler, bringt für sein Alter erstaunliche Ruhe mit und trat schon als Scorer in Erscheinung: In drei WM-Spielen gelangen ihm bereits zwei Tore.

"Wir sollten alle sein Spiel genießen", empfahl Bundestrainer Toni Söderholm. "Er kann sich noch überall verbessern, aber wir reden über einen sehr guten Eishockeyspieler. Er ist vom Kopf her weiter entwickelt als viele andere in seinem Alter." Auch der erfahrene NHL-Verteidiger Korbinian Holzer (31) ist beeindruckt: "Er spielt abgezockt wie ein 35-Jähriger." Seine WM-Auftritte in der Slowakei werden erneut von NHL-Scouts verfolgt. "Es ist eine Riesenbühne, auf der ich mich präsentieren kann", sagte das größte deutsche Eishockeytalent nach Leon Draisaitl. Der 23-jährige Mittelstürmer wurde im Draft 2014 in der 1. Runde an 3. Stelle von den Edmonton Oilers gezogen. Eine weitere Gemeinsamkeit mit Seider: Auch Draisaitl gelangen schon zwei Turnier-Treffer.

cru

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